Campingplatz-Prozess: Drosten fühlte sich bedroht und beleidigt
Der Virologe Christian Drosten hat im Verfahren gegen drei Camper ausgesagt, die ihn auf einem Zeltplatz in MV im Juni 2022 beschimpft haben. Er sei mit einem "Redeschwall aus Fäkalwörtern" übergossen worden.
Drei Camper haben den Virologen Christian Drosten nach dessen Wahrnehmung im Juni 2022 auf einem Campingplatz in Mecklenburg-Vorpommern mit großem Hass beschimpft und beleidigt. Das sagte Drosten am Dienstag vor dem Amtsgericht Waren als Zeuge im Prozess gegen drei Berliner aus. Angeklagt sind ein 49-jähriger Mann, eine 51-jährige Frau und eine jüngere Frau, die ihr Alter nicht öffentlich angeben will. Ihnen wird Beleidigung beziehungsweise Verleumdung und versuchte Nötigung vorgeworfen.
Drosten: "Redeschwall aus Fäkalwörtern"
"Ich habe mich bedroht und beleidigt gefühlt", sagte Drosten. Er sei mit seinem vierjährigen Sohn vom Zähneputzen auf dem Rückweg zum Zelt gewesen. Dann habe sich ihnen der 49-Jährige mit einer Bierflasche in der Hand in den Weg gestellt und ihn lautstark grölend als Massenmörder beschimpft, der in den Knast gehöre. Die 51-Jährige habe ihn am Tag darauf mit einem "Redeschwall aus Fäkalwörtern" übergossen, so Drosten.
Einstellung des Verfahrens möglich
Zwei der Angeklagten baten Drosten vor Gericht um Entschuldigung. Der Richter signalisierte erneut, dass er sich eine Einstellung des Verfahrens wegen Geringfügigkeit vorstellen könnte, was beim Staatsanwalt keine Zustimmung fand. Der Prozess wird im April fortgesetzt.