Bundestagswahl MV: Mehr Männer als Frauen wollen ins Parlament
Die Vorbereitungen für die Bundestagswahl in zweieinhalb Wochen laufen auf Hochtouren. Jetzt steht fest: Für einen Sitz im neuen Bundestag bewerben sich in Mecklenburg-Vorpommern erneut deutlich mehr Männer als Frauen.
Zwei Drittel Männer - ein Drittel Frauen: Das Geschlechterverhältnis auf den landesweiten Kandidatenlisten fällt eindeutig aus. Politik scheint weiter eine Männerdomäne zu sein. Nach Angaben von Landeswahlleiter Christian Boden kommen auf 74 Bewerber nur 36 Bewerberinnen.
Große Altersspanne bei Kandidaten
Die Altersspanne aller Kandidaten reicht von 20 bis 81 Jahren. Die jüngste Kandidatin ist die Rostocker Studentin Emily Altstadt, die für die Partei Volt antritt. Die Älteste ist die Kandidatin der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschland, die Rentnerin Renate Voß. Sie kommt ebenfalls aus Rostock.
Mehr Frauen bei SPD und Linke
Der Frauenanteil auf den einzelnen Parteienlisten fällt unterschiedlich aus. Bei SPD und Linken kandidieren jeweils etwas mehr Frauen als Männer, bei den Grünen ist das Geschlechterverhältnis ausgewogen. Die CDU hat Frauen vor allem auf den hinteren Plätzen einsortiert, die einen Einzug in den Bundestag eher unwahrscheinlich machen. Insgesamt treten bei der Union mehr Männer als Frauen an. Bei AfD und FDP spielen Frauen kaum eine Rolle. Von jeweils sieben Kandidatenplätzen ist nur einer mit einer Frau besetzt.
Weniger Kandidaten als bei Bundestagswahl 2021
Mit 16 Bewerbern stellen die Freien Wähler die umfangreichste Kandidatenliste auf, gefolgt von SPD und CDU. Auffällig ist: Bei der Bundestagswahl 2021 traten deutlich mehr Kandidaten an. 129 Bewerber und Bewerberinnen standen auf den Listen, fast 20 Prozent mehr als bei der jetzt anstehenden Wahl. Vor allem kleinere Parteien haben sich in Mecklenburg-Vorpommern "abgemeldet", beispielsweise die Piraten oder die ÖDP. Auch nicht mehr dabei ist die rechtsextreme NPD beziehungsweise deren Nachfolgepartei Die Heimat. Die stellt sich auch bundesweit nicht mehr zur Wahl. Mit dem Erfolg der in Teilen rechtsextremen AfD rutschte der NPD-Nachfolger zunehmend in die Bedeutungslosigkeit ab.