Erneut Brandanschlag auf Bar der queeren Szene in Rostock
In Rostock ist erneut eine Bar der queeren Szene angegriffen worden. Das Feuer richtete einen Schaden von rund 100.000 Euro an. Menschen wurden nicht verletzt.
In der Rostocker Innenstadt ist am Sonntagmorgen ein Brandanschlag auf die Bar "B Sieben" verübt worden. Nach Angaben der Polizei beobachteten Zeugen kurz nach 5 Uhr, wie ein dunkel gekleideter Mann einen Gegenstand durch die Scheibe in das Gebäude warf. Das Lokal geriet anschließend in Brand. Ein Ausbreiten der Flammen konnte durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr verhindert werden.
Bar schon zuvor Ziel eines Angriffs
Die Anwohner über der Bar mussten ihre Wohnungen während des Einsatzes kurzzeitig verlassen. Verletzt wurde niemand. Die Schadenshöhe wird auf 100.000 Euro geschätzt.
Die Bar ist ein Treffpunkt der queeren Szene in Rostock. Schon im September gab es dort einen Vorfall, der möglicherweise zum Ziel hatte, das Lokal in Brand zu setzen. Damals wurde versucht, einen Brandsatz durch ein Fenster zu werfen, der aber abprallte und nur geringen Schaden verursachte.
Verdacht der schweren Brandstiftung: Polizei bittet um Mithilfe
Der Betrieb der Bar ist vorläufig nicht möglich. Die Polizei fahndet weiterhin nach dem Täter und bittet um Mithilfe. Wer Hinweise geben kann, wendet sich bitte an den Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizeiinspektion Rostock unter der Telefonnummer (0381) 4916 1616 oder an jede andere Polizeidienststelle.
Betreiber will sich nicht unterkriegen lassen
Im Gespräch mit dem NDR MV sagte der Besitzer der Bar, Andreas Szabó: "Ich bin mir nicht sicher, ob das was Persönliches ist gegen mich - es trifft auf jeden Fall die queere Szene in Rostock, denn das 'B Sieben' ist seit 16 Jahren bekannt dafür, als eigentlich sicherer Ort für die queere Community dazustehen." Viele Freunde und Bekannte haben ihm Hilfe für den Wiederaufbau der Bar angeboten. "Wir müssen da jetzt erstmal Großputz machen." Die Bar will er jedenfalls nicht aufgeben: "Die Community ist sicherlich aufgewühlt, aber nach dem Motto 'Aufstehen, Krone richten und weiter geht's' lassen wir uns nicht unterkriegen."