Bessere Betreuung in Kitas: MV verkleinert Gruppen
Nach jahrelanger Kritik soll die Größe von Kita-Gruppen in Mecklenburg-Vorpommern verkleinert werden: Das Land will das Betreuungsverhältnis in den Kindertagesstätten leicht verbessern. Das neue Gesetz soll im September 2024 wirksam werden.
Laut Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) soll das Fachkraft-Kind-Verhältnis in Mecklenburg-Vorpommern in Gruppen mit Kindern ab dem vollendeten dritten Lebensjahr von 1 zu 15 auf 1 zu 14 verringert werden. Die dazu erforderliche Gesetzesänderung werde den beteiligten Gewerkschaften und Verbänden zur Stellungnahme vorgelegt, teilte die Ministerin nach einer Kabinettssitzung in Schwerin mit. Voraussichtlich im Dezember solle das geänderte Gesetz im Landtag in Erster Lesung behandelt werden. Ziel ist es, dass die neue Quote ab September kommenden Jahres gilt.
Mehrere Millionen für zusätzliches Personal
Oldenburg zufolge verbessern sich damit die Betreuungsangebote und zugleich auch die Arbeitsbedingungen für die Erzieherinnen und Erzieher. Die Kosten für das zusätzliche Personal bezifferte die Ministerin für die vier Monate im Jahr 2024 mit 3,7 Millionen und für das gesamte Jahr 2025 mit 11,2 Millionen Euro.
Oldenburg zeigte sich zuversichtlich, die benötigten Fachkräfte zu finden: "Wir bilden seit Jahren im Land Erzieherinnen und Erzieher über Bedarf aus", sagte sie. So zählten die öffentlichen und privaten Schulen über alle drei Ausbildungsjahre hinweg etwa 3.500 Berufsschüler. Für die Kitas benötigt würden etwa 300 bis 400 neue Kräfte pro Jahr. Entlastung würden zudem weitere Änderungen im Kita-Gesetz bringen. So sollen bislang als Helfer eingesetzte Sozialassistentinnen mit mehrjähriger Berufserfahrung aufgewertet und in Randzeiten auch als Betreuer eingesetzt werden können.
Hoher Personalbedarf in MV
Nach Angaben der Ministerin besuchen in Mecklenburg-Vorpommern 95,6 Prozent der Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren eine Kita. Mit dieser Quote sei das Land bundesweit Spitzenreiter. Damit verbunden sei aber auch ein hoher Personalbedarf.