Bärenwald Müritz: Ehemalige "Restaurantbären" eingezogen
Der Bärenwald Müritz in Stuer hat Zuwachs bekommen: Seit dem Wochenende leben zwei Bären aus der Ukraine in einem der waldreichsten Freigehege. Die Tiere waren von einer Tierschutzstiftung gerettet worden. Bis 2019 lebten sie als "Restaurantbären" auf einem Hotelgelände.
Die Tiere hatten eine lange Reise hinter sich. Rund 1.000 Kilometer mussten die Bären zurücklegen, bevor sie am Wochenende ihr neues Zuhause an der Mecklenburgischen Seenplatte beziehen konnten. Die beiden weiblichen Tiere wurden von der Tierschutzstiftung "Vier Pfoten" aus einem Bärenschutzzentrum nahe der ukrainischen Stadt Lviv (Lemberg) geholt. Nun leben sie im Bärenwald Müritz in Stuer.
Braunbär Rocco: Neugierig auf Neuankömmlinge
Dasha und Lelya, so heißen die beiden Bärendamen, erkunden seit drei Tagen ihr weitläufiges Gehege. Zunächst waren sie sehr vorsichtig. Tierpflegerin Marie Unland erzählt, die Beiden versuchten, auf Bäume zu klettern, um eine bessere Übersicht zu haben. Und auch Braunbär Rocco war neugierig auf das Nachbargehege. Er hätte sicher gerne mehr Kontakt zu den beiden weiblichen "Neuen", so Unland.
13 Braunbären auf 18 Hektar
Die jeweils 18 Jahre alten Tiere lebten bis 2019 jahrelang als "Restaurantbären" auf einem Hotelgelände, wo sie in engen Käfigen als Attraktion für Touristen gehalten worden waren. Als das Hotelgelände den Besitzer wechselte, holte die Stiftung die Tiere vor vier Jahren dort ab und brachte sie ins Schutzzentrum. Dort wurde der Platz wegen immer neuer Bärenrettungen aus nicht artgerechten Haltungen knapper. Mit den Neuankömmlingen leben in Stuer nun 13 Braunbären auf 18 Hektar mit Wald, Freiflächen und künstlichen Badebassins.
Bärenschutz seit 17 Jahren
Den Bärenwald Müritz betreibt die Tierschutzstiftung bereits seit 2006. Dort können Braunbären aus nicht artgerechter Haltung in weitläufigen Gehegen ihre natürlichen Instinkte ausleben, Höhlen graben oder sich in Wassertümpeln abkühlen. Für die neuen Bären wurde der Elektrozaun mit rot-weißen Bändern versehen, da sie Stromleitungen bisher wohl nicht kannten. Durch mehrere Todesfälle bei den meist älteren Tieren war die Zahl der Braunbären in Stuer auf elf gesunken. Nun haben Rocco, Balou und Co. wieder zwei Artgenossen mehr.