Vertreibung auf Kredit
Die Weltbank will die Armut bekämpfen. Dafür hat sie im vergangenen Jahr Kredite über 65 Milliarden Dollar vergeben. Doch viele Menschen, die eigentlich davon profitieren sollten, werden zu Opfern. Durch Weltbank-Projekte sind in den vergangenen zehn Jahren etwa 3,4 Millionen Menschen umgesiedelt worden oder haben teilweise ihre Lebensgrundlage verloren. Das ergab eine Analyse von über 6.600 Weltbank-Dokumenten durch das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) in Zusammenarbeit mit NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung". Die Bundesregierung sieht diese Ergebnisse mit großer Sorge. Dabei ist sie selbst an umstrittenen Projekten beteiligt, ihren Einfluss als viertgrößter Anteilseigner der Weltbank nutzte sie bislang selten für offene Kritik.