"Cease Fire Now" (Feuerpause jetzt) steht auf dem Rücken vom Jurymitglied Verena Paravel, während der Preis Übergabe an Regisseure Yuval Abraham. © Monika Skolimowska/dpa Foto: Monika Skolimowska

Plöner Gespräch zum Thema "Kultur in Kriegszeiten"

Stand: 16.07.2024 08:01 Uhr

Dieses Jahr widmet sich das "Plöner Gespräch" aus gegebenen Anlass dem Thema "Kultur in Kriegszeiten". Die Diskussionsrunde findet vor geladenen Gästen statt, die Moderation übernimmt Julia Westlake. Alle Infos zu den Sendeterminen auf NDR Info und NDR Kultur finden Sie hier.

Mit der Reihe "Plöner Gespräch" veranstaltet das Schleswig-Holstein Musik Festival gemeinsam mit NDR Info und NDR Kultur auf Schloss Plön jährlich eine Diskussionsrunde, die sich thematisch zwischen Politik und Kultur bewegt. Der Norddeutsche Rundfunk zeichnet die Veranstaltung auf und sendet anschließend eine Zusammenfassung im Radio. In den vergangenen Jahren folgten Gesprächspartner wie Stefan Aust, Robert Habeck und Klaus Kinkel der Einladung in den hohen Norden.

Welchen Einfluss hat Krieg auf die Kultur?

Dieses Jahr widmet sich das "Plöner Gespräch" dem Einfluss von Krieg auf die Kultur. Die Kunst- und Kulturszene galt lange Zeit als Ort des Austausches und der Verständigung. Fremde kommen sich näher und Kulturen begegnen sich, tauschen einander aus, so das Ideal. Aber seit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und dem Krieg im Nahen Osten kommt es immer öfter zu Absagen und Boykotten von Veranstaltungen, Proteste stören Auftritte oder verhindern sie, und Solidaritätsbekundungen wie auf der Berlinale werden zum Politikum.

Der Freiheit der Kunst scheinen neue Grenzen gesetzt zu werden. Künstler*innen werden zunehmend nach ihrer Gesinnung beurteilt und nicht danach, was sie über ihre Welt mitteilen können. Viele Gespräche werden inzwischen bestimmt durch Forderungen nach einer eindeutigen Positionierung statt Dialog, der immer seltener wird. Institutionen verlangen nach politischen und weltanschaulichen Bekenntnissen, die Herkunft von Kunstwerken entscheidet über ihre Auf- bzw. Vorführung, Preisverleihungen werden abgesagt. Gleichzeitig führt Russland seinen Krieg erklärtermaßen auch gegen die ukrainische Kultur.

Der Kulturbetrieb ist Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen geworden. Doch wie soll er sich verhalten? Wie sollen Veranstalter mit Künstler*innen umgehen, die Kriege gutheißen, wie Institutionen mit Veranstaltungen, in denen etwa Israel das Existenzrecht abgesprochen wird? Wie sehr können Fördervereine und öffentliche Geldgeber das Gewissen hinterfragen und überhaupt beurteilen? Und was bedeutet es für Künstler*innen, wenn sie Bekenntnisse leisten müssen?

Die Gesprächspartnerinnen:

  • Carola Lentz, Präsidentin des Goethe-Instituts
  • Regula Rapp, Rektorin der Barenboim-Said Akademie
  • Iryna Tybinka, Generalkonsulin der Ukraine
  • Es moderiert: Julia Westlake, Journalistin und Moderatorin bei NDR Kultur

Das Plöner Gespräch wird vom NDR heute im Plöner Schloss aufgezeichnet und als Zusammenfassung am Sonntag, 21. Juli um 15 Uhr auf NDR Info und am Montag, 22. Juli um 19 Uhr auf NDR Kultur gesendet.

Hinweis: Nur für geladene Gäste

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | 21.07.2024 | 15:00 Uhr

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