Zwischen Hamburg und Haiti

Bilbao und die teure Hundehütte

Sonntag, 16. März 2025, 09:34 bis 10:00 Uhr, NDR Info

Das andere Spanien - weit ab von sonnenverbrannten Mittelmeerstränden: Das spanische Baskenland liegt an der Grenze zu Frankreich am Atlantik, der hier Golf von Biskaya heißt. Euskadie - so nennen die Bewohner ihre Heimat, das mit lediglich zweieinhalb Millionen Einwohnern trotzdem eine eigene Sprache hat.

Als eigenständige Kultur unter dem Faschisten Franco haben die Menschen gelitten und es dauerte, bis die Unabhängigkeit und eine gewisse Öffnung - auch durch den Tourismus – besonders die größte der baskischen Städte, Bilbao, bekannt und beliebt gemacht hat.

Bilbao ist die Hauptstadt der Provinz Biskaya

Bilbao ist die Hauptstadt der Provinz Biskaya. Mit etwas mehr als einer Million Einwohner lebt fast die Hälfte aller Basken in der nördlichsten der drei Provinzen. 

Der Fluss Nervión schlängelt sich von hier aus noch rund 20 Kilometer weiter gen Norden, bis er sich schließlich in den Atlantik ergießt. Er war noch vor drei Jahrzehnten von der Schwerindustrie vergiftet und floss braun und zäh durch das Zentrum der Metropole. Kaum eine Stadt hat in ihrer jüngeren Geschichte so einen Wandel vollzogen: Heute paddeln junge Touristen auf ihm oder angeln an seiner Spundwand.

Der Nervión-Fluss schlängelt sich durch Bilbao - am rechten Ufer steht das berühmte Guggenheim Museum © NDR / Tilo Wagner Foto: Tilo Wagner
Der Nervión-Fluss schlängelt sich durch Bilbao. Der Fluss war in den 80er-Jahren eine Industriekloake. Seit die Industrie aus der Stadt verbannt wurde, ist er wieder voller Fische.

Im Hintergrund immer das Wahrzeichen Bilbaos: Der imposante, metallglänzende, geschwungene Bau des berühmten Guggenheim-Museums von Architekt Frank Gehry.

"Die Kohlefrachter aus meiner Kindheit fahren hier schon lange nicht mehr", erzählt Karmele in ihrem Friseursalon. Die 61-Jährige hat auch den Faschismus unter Franco erfahren. Noch heute kommen ihr die Tränen, wenn sie davon berichtet, wie die baskische Fahne nach langer Zeit der Unterdrückung am Rathaus zum ersten Mal gehisst wurde.

Die Reportage von Thomas H. A. Becker führt ins Zentrum der baskischen Metropole aber auch in ihre Randbezirke, in denen abends die Zuwanderer mit Einheimischen feiern - immer mit einem Glas frischen Txakolis. Der Regen des Atlantiks verleiht dem Wein eine herbe Frische und macht ihn zum perfekten Partner der Tapas, die auf Baskisch Pintxos heißen - kulinarische Meisterwerke, die es an jeder Ecke der Stadt zu probieren gibt.

Ein Smartphone mit einem eingeblendeten NDR Screenshot (Montage) © Colourbox Foto: Blackzheep

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