Warnung vor Orkanböen in Schleswig-Holstein
Für die kommende Nacht wird vor Orkanböen an der Nordsee gewarnt. Am Sonntag war eine Warmfront mit Schnee und Eisregen über Norddeutschland gezogen. Es kam zu extrem glatten Straßen, ehe es deutlich milder wurde.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt heute ab 22 Uhr in Nordfriesland und auf Helgoland vor orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde aus südwestlicher Richtung. Doch schon vorher hat der Sturm Auswirkungen auf den Betrieb des SyltShuttles. Campingfahrzeuge, Pkw mit Anhänger, Lkw mit leeren Anhängern und Gefahrgut können seit Montagnachmittag nicht mehr befördert werden, wie NDR 1 Welle Nord unter Berufung auf die Deutsche Bahn mitteilte. "In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit Orkanböen um 120 Kilometer pro Stunde gerechnet werden", heißt es weiter in der Unwetterwarnung, die bis 6 Uhr am Dienstagmorgen gilt. Bei Orkangefahr stellt der SyltShuttle den Betrieb ganz ein, sodass der Betriebsstart am Dienstag etwas später als normal erfolgen könnte.
Auch an der niedersächsischen Nordseeküste ist mit stürmischen Böen zu rechnen.
Wegen des kräftigen Windes fallen teils einige Fährabfahrten von und zu einzelnen ostfriesischen Inseln aus. Die Deutsche Bahn, die mit einer Tochtergesellschaft den Fährverkehr von und zur Insel Wangerooge betreibt, strich zwei Verbindungen. Auch im Fährverkehr zwischen Bensersiel und Langeoog wurden Fährfahrten abgesagt. Im Spiekeroog-Fährverkehr gab es ebenfalls Fahrplanänderungen. Morgen soll es dann bereits wieder kälter werden und es könnte laut Vorhersage auch im Norden erneut schneien.
Eisregen über Norddeutschland
Am Sonntag hatte ein Tief in Norddeutschland zunächst Schnee gebracht, der im Laufe des Tages und in der Nacht mehr und mehr in Regen überging. Da die Böden teilweise noch gefroren waren, gab es vielerorts Blitzeis. Davor hatte der DWD gewarnt. Die Gefahrenzone zog bis zum Abend in Richtung Nordosten.
Unfall mit Sommerreifen: 43-Jähriger verunglückt tödlich
Am Sonntagabend verunglückte ein 43-jähriger Autofahrer zwischen Tappenbeck und Jembke im Landkreis Gifhorn auf glatter Straße tödlich. Der Mann sei mit seinem Auto nach links von der Fahrbahn abgekommen und mit der Beifahrerseite mit einem Baum kollidiert, sagte ein Polizeisprecher. Noch vor Ort erlag er demnach seinen schweren Verletzungen. Der Fahrer sei mit Sommerreifen unterwegs gewesen.
Probleme bei S-Bahn in Hannover wegen Eisregen
Der Eisregen hatte im Liniennetz der S-Bahn Hannover am Sonntag zu mehreren Weichenstörungen und damit zu Verspätungen, Ausfällen und Teilausfällen geführt. Besonders betroffen waren die Linien S3, S4, S6 und S7. Am Abend normalisierte sich der S-Bahn-Verkehr wieder.
Schnee und Glätte hatten am Sonntag auch für Verspätungen und Ausfälle an den Flughäfen in München, Stuttgart und Frankfurt gesorgt. Auf den überregionalen Bahnverkehr wirkte sich das Wetter ebenfalls aus. Nach Angaben der Deutschen Bahn kam es im Großraum Frankfurt am Main vorübergehend zu Verspätungen sowie Zugausfällen. Betroffen waren vor allem Fernverbindungen, einzelne ICE zwischen Hamburg und Stuttgart wurden umgeleitet. Auch andernorts kam es wegen zugeschneiter Bahnsteige oder eingefrorener Weichen zu Störungen.
Unfälle in Flensburg und im Kreis Nordfriesland
In Flensburg verlor ein Autofahrer in der Nacht zum Sonntag auf glatter Straße die Kontrolle über seinen Wagen und beschädigte mehrere andere Fahrzeuge. Laut Polizei war der 30-Jährige trotz glatter Straßen mit seinem PS-starken Auto auf Sommerreifen unterwegs. In Mildstedt (Kreis Nordfriesland) kam ein 19-Jähriger wegen zu hoher Geschwindigkeit und vermutlich Glätte von der Fahrbahn ab und kollidierte mit einem Baum. Der junge Mann wurde ersten Erkenntnissen zufolge aus dem Wagen geschleudert und von seinem Auto eingeklemmt. Er wurde lebensgefährlich verletzt in eine Klinik gebracht.
Milchlaster auf B3 bei Wenzendorf verunglückt
Auf der schneebedeckten B3 bei Wenzendorf (Landkreis Harburg) kam am Samstagabend ein mit Frischmilch beladener Tanklaster von der Fahrbahn ab und prallte mit der Fahrerkabine gegen zwei Bäume. Der Fahrer verletzte sich dabei leicht. Die Bundesstraße blieb mehrere Stunden gesperrt.
Fischlaster-Unfall auf der A1
Bereits zu Beginn des Wochenendes kam es zu Dutzenden Unfällen auf glatten Straßen in Norddeutschland. Unter anderem war in der Nacht zu Samstag auf der Autobahn 1 bei Sittensen (Landkreis Rotenburg) ein Fischlaster verunglückt.