Wenn Inga Rumpf ihre Stimme erhebt, erkennt man sie sofort. Das erlebte auch Peter Urban so, der als 18-Jähriger zum ersten Mal ein Konzert von ihr besuchte und sie bis heute als unverwechselbare Sängerin schätzt. Ihre kehlige, leicht raue Stimme steigt in die Höhe und klingt leidenschaftlich und stark.
In den späten 60er Jahren schrieb sie mit den Hamburger „City Preachers“ deutsche Musikgeschichte in einer Band, deren Folkrockmusik kaum Grenzen kannte. Hier kreuzten sich musikalisch gesehen auch ihrer und Udo Lindenbergs Weg, der damals noch als Schlagzeuger arbeitete.
Dem Geist der Zeit folgend wechselten Besetzungen und Konzepte, Inga Rumpf und ihr Gesang blieben eine Konstante, so auch bei „Frumpy“ ab 1969.
Ausschweifender Bluesrock voller Spielfreude und Improvisationen begeisterte nicht nur ein norddeutsches Publikum. Als „Atlantis“ traten Ingsie und ihre Mitstreiter auch in den USA auf, als Vorgruppe von Lynyrd Skynyrd und Aerosmith eroberten sie das Publikum in großen Hallen.
Fehlendes Engagement der Plattenfirma ist einer der Gründe, weswegen Atlantis keine feste internationale Größe wurde.
Inga Rumpf konnte in den folgenden Jahren in unterschiedlichen Genres überzeugen. Soul, Blues, Gospel oder Jazzaufnahmen mit der NDR Bigband: ihr Feeling für die Musik und die Bandbreite ihrer Stimme sind unverkennbar.
Auch mit Mitte 70 ist sie nicht müde geworden, auf vielen Bühnen aufzutreten, als Gastsängerin bei Kollegen und als Sängerin mit eigener Band.
In ihrem Buch „Darf ich was vorsingen“ zeichnet sie sehr persönlich und voller Witz und Wärme ihren nicht immer nur geraden Lebensweg nach.
Peters Playlist:
Album: The Best of All My Years…so far 1966-1996
City Preachers: Pure Religion (1966)
Frumpy: How the gypsy was born (1971), Singin‘ Songs (1972)
Jean Jacques Kravetz: I’d like tob e a child again (vom Album „Kravetz“, 1972)
Atlantis: Rock’n’Roll Preacher (1973), Drifting Winds (1973), Get on board (1975)
Atlantis Live (1975, wiederveröffentlicht 1995)
Inga Rumpf: Amerika (Second Hand Mädchen,1975)
Vince Weber: My life is a boogie (vom Album „Blues’n’Boogie“, 1977)
Inga Rumpf: London-New York-Berlin (mit drei Alben von 1978, 1979, 1981): My life is a boogie, Hide away, Lett he children live, It’s only love, I wrote a letter
Hungry Girl (auf dem Udo Lindenberg-Album „Intensivstationen“, 1982)
Lieben, Leiden, Leben (1984): Wilde Ehe, Aus lauter Liebe
I I= I, 1986: Imi, Uru
Frumpy: When I fall in love („Now“, 1990), When the night comes, Love is gold (“News“, 1991)
Mit der NDR Big Band: It’s a man’s world (1993), Foxy Lady (1993)
Open Up Your Door (1994): You make my day
In the 25th Hour (1996): In the 25th hour
Easy in my Soul (2006): No cross – no crown
Universe of Dreams (2021): Universe of dreams, I wrote a letter, Back to the roots, Never too late, All in good time
Hidden Tracks (2021): Can’t stop myself, I am I, Two in one, Falling in love, Right on – let your body move