Death-Care-Mitarbeiter kniet vor einem Leichensack © Deathcare Embalmingteam Germany e.V.
Death-Care-Mitarbeiter kniet vor einem Leichensack © Deathcare Embalmingteam Germany e.V.
Death-Care-Mitarbeiter kniet vor einem Leichensack © Deathcare Embalmingteam Germany e.V.
AUDIO: DeathCare: Hilfe für Erdbebenopfer durch deutsche Bestatter (4 Min)

DeathCare: So helfen deutsche Bestatter im Erdbebengebiet

Stand: 27.02.2023 13:48 Uhr

Am 6. Februar bebte die Erde im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Mehr als 50.000 Menschen kamen ums Leben, Tausende werden noch vermisst. Für die Hinterbliebenen ist es wichtig, dass die Toten geborgen und bestattet werden. Dabei hilft der Verein DeathCare Embalmingteam Germany.

Zwei Death-Care-Mitarbeiter im Erdbebengebiet © Deathcare Embalmingteam Germany e.V.
Die Leichen bergen, desinfizieren und identifizieren - all das gehört zur Arbeit der DeathCare-Mitarbeiter.

Beim DeathCare Embalmingteam Germany engagieren sich ehrenamtliche Helfer. Aufgrund ihrer Ausbildung und Erfahrung sind sie Spezialisten auf diesem Gebiet. Das Team um den Berliner Bestatter Fabian Lenzen hat gerade im Erdbebengebiet in der Türkei Verstorbene geborgen: "Wir haben in Maraş, wo wir eingesetzt waren, auch die örtliche Polizei und Staatsanwaltschaft zum Beispiel bei der Identifikation der Verstorbenen unterstützt", sagte Lenzen im Interview mit NDR Info. Die Bestatter desinfizieren die Leichen auch, um zu verhindern, dass sich Seuchen ausbreiten.

Dankbarkeit und Gastfreundschaft für die Helfer

Die Ehrenamtlichen sorgen dafür, dass die Würde der Toten gewahrt wird und die Angehörigen die Möglichkeit bekommen, sich von den Toten zu verabschieden. Lenzen berichtete, sie hätten Familien gesehen, die dort, wo im Schutt der zusammengebrochenen Gebäuden gesucht wurde, gewartet haben: "Sie haben den Wunsch, dass die Verstorbenen gefunden werden, um sie bestatten zu können, um auch Gewissheit zu haben." Dafür habe sein Team viel Dankbarkeit und Gastfreundschaft erfahren.

Friedhof im Erdbebengebiet © Deathcare Embalmingteam Germany e.V.
Gräber sind als Ort des Trauerns wichtig für die Hinterbliebenen, betont Lenzen.
Gräber als Ort zum Trauern

In Maraş sei die gezielte Suche nun beendet. Aber auch in Zukunft würden dort immer noch wieder Verstorbene gefunden werden in Gebäuden, die jetzt Stück für Stück abgetragen werden. "Es bleibt enorm wichtig, dass die Möglichkeit besteht, die Menschen zu bestatten, ein Grab zu haben, an dem die Hinterbliebenen trauern können", betonte Lenzen. "Und das ist, soweit ich das mitbekommen habe, auch gegeben."

Weitere Informationen
In der türkischen Stadt Antakya wurden Blumen auf ein im Februar 2023 vom Erdbeben zerstörtes Haus gemalt. © Boris Roessler/dpa Foto: Boris Roessler/dpa

Spenden: Wie Sie den Erdbebenopfern helfen können

Sie wollen den Menschen in Syrien und der Türkei helfen? Hier gibt es Informationen zu Spendenkonten von Hilfsorganisationen. mehr

Kleider und Müllsäcke voll mit Kleidern am Straßenrand, dahinter Schnee. © NDR

Hilfe für Erdbebenopfer: Geldspenden besser als Sachspenden

Videos aus den Erdbebengebieten zeigen, wie private Initiativen oft am Bedarf vorbeigehen. Welche Spenden kommen wirklich an? mehr

Helferinnen und Helfer der Organisation @fire stehen für ein Gruppenfoto zusammen. © @fire

Erdbeben: Helfer von @fire aus der Türkei zurückgekehrt

"Fünf gerettete Menschenleben ist ein überwältigendes Resümee unseres Einsatzes", sagte Leiter Florian Zonker nach der Rückkehr. mehr

Hilfsgüter liegen in Plastiksäcken verpackt in einem Kofferraum eines Transporters © NDR

Hilfe für Erdbebenopfer auch aus dem Norden

Viele Hilfsorganisationen und private Initiativen wollen die Menschen in den betroffenen Gebieten in der Türkei und in Syrien unterstützen. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Aktuell | 27.02.2023 | 07:42 Uhr

Ein Smartphone mit einem eingeblendeten NDR Screenshot (Montage) © Colourbox Foto: Blackzheep

NDR Info auf WhatsApp - wie abonniere ich die norddeutschen News?

Informieren Sie sich auf dem WhatsApp-Kanal von NDR Info über die wichtigsten Nachrichten und Dokus aus Norddeutschland. mehr

Eine Frau schaut auf einen Monitor mit dem Schriftzug "#NDRfragt" (Montage) © Colourbox

#NDRfragt - das Meinungsbarometer für den Norden

Wir wollen wissen, was die Menschen in Norddeutschland bewegt. Registrieren Sie sich jetzt für das Dialog- und Umfrageportal des NDR! mehr

Mehr Nachrichten

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) spricht in ein Mikrofon. © picture alliance/dpa Foto: Sven Hoppe

Pistorius: "Stehe nicht für Kanzlerkandidatur zur Verfügung"

Das erklärte der Verteidigungsminister in einer Videobotschaft. Zuvor bekam der SPD-Politiker im ARD-DeutschlandTrend deutlich mehr Zustimmung als Kanzler Olaf Scholz. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?