DeathCare: So helfen deutsche Bestatter im Erdbebengebiet
Am 6. Februar bebte die Erde im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Mehr als 50.000 Menschen kamen ums Leben, Tausende werden noch vermisst. Für die Hinterbliebenen ist es wichtig, dass die Toten geborgen und bestattet werden. Dabei hilft der Verein DeathCare Embalmingteam Germany.
Beim DeathCare Embalmingteam Germany engagieren sich ehrenamtliche Helfer. Aufgrund ihrer Ausbildung und Erfahrung sind sie Spezialisten auf diesem Gebiet. Das Team um den Berliner Bestatter Fabian Lenzen hat gerade im Erdbebengebiet in der Türkei Verstorbene geborgen: "Wir haben in Maraş, wo wir eingesetzt waren, auch die örtliche Polizei und Staatsanwaltschaft zum Beispiel bei der Identifikation der Verstorbenen unterstützt", sagte Lenzen im Interview mit NDR Info. Die Bestatter desinfizieren die Leichen auch, um zu verhindern, dass sich Seuchen ausbreiten.
Dankbarkeit und Gastfreundschaft für die Helfer
Die Ehrenamtlichen sorgen dafür, dass die Würde der Toten gewahrt wird und die Angehörigen die Möglichkeit bekommen, sich von den Toten zu verabschieden. Lenzen berichtete, sie hätten Familien gesehen, die dort, wo im Schutt der zusammengebrochenen Gebäuden gesucht wurde, gewartet haben: "Sie haben den Wunsch, dass die Verstorbenen gefunden werden, um sie bestatten zu können, um auch Gewissheit zu haben." Dafür habe sein Team viel Dankbarkeit und Gastfreundschaft erfahren.
Gräber als Ort zum Trauern
In Maraş sei die gezielte Suche nun beendet. Aber auch in Zukunft würden dort immer noch wieder Verstorbene gefunden werden in Gebäuden, die jetzt Stück für Stück abgetragen werden. "Es bleibt enorm wichtig, dass die Möglichkeit besteht, die Menschen zu bestatten, ein Grab zu haben, an dem die Hinterbliebenen trauern können", betonte Lenzen. "Und das ist, soweit ich das mitbekommen habe, auch gegeben."