Ein Virus schwebt vor einer Menschenmenge (Fotomontage) © panthermedia, fotolia Foto: Christian Müller
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AUDIO: Neuer Corona-Impfstoff soll ab Mitte September bereitstehen (4 Min)

Corona: Ab Mitte des Monats neuer angepasster Impfstoff

Stand: 05.09.2023 08:36 Uhr

Die Corona-Fallzahlen steigen wieder. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, dass sich insbesondere Risikopatienten und deren Angehörige weiterhin impfen lassen sollten - sowohl gegen Grippe als auch gegen Corona. Ein neuer angepasster Impfstoff soll ab Mitte des Monats bereitstehen.

von Wiebke Neelsen

Ein Pflaster wird auf den Arm einer Frau geklebt. © PantherMedia Foto: candy18
Wer nicht zu den Risikogruppen gehört, ist bei einer Auffrischung mit dem neuen angepassten Impfstoff Selbstzahler.

Der neue Impfstoff von Biontech und Pfizer ist an den Omikron-Subtyp XBB.1.5 angepasst und soll gegen die derzeit verbreiteten Varianten XBB.1.5. und EG.5 wirken. Auch die US-Unternehmen Moderna und Novavax haben ähnliche Impfstoffe für den Herbst angekündigt. Die STIKO empfiehlt eine Impfung gegen Covid 19 für Menschen ab 60 Jahren, Menschen mit relevanten Grunderkrankungen und mit einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko, etwa für Personal in Pflegeheimen. Darüber hinaus sollte jeder Erwachsene ab 18 Jahren drei Corona-Impfungen bekommen haben.

Hamburger sehen neue Impfmöglichkeit gelassen

Wer nicht unter die STIKO-Empfehlungen fällt, kann sich auf freiwilliger Basis als Selbstzahler gegen Corona impfen lassen. Lassen sich die Hamburgerinnen und Hamburger impfen? Bei einer Umfrage ergibt sich ein gemischtes Bild: Ältere, die sich auf jeden Fall impfen lassen wollen, Ungeimpfte, die auch ungeimpft bleiben wollen sowie Vorsichtige, die die Reaktionen auf die Impfstoffe erst einmal abwarten wollen.

Auch Hausärzteverband empfiehlt Impfung für Risikogruppen

Der Deutsche Hausärzteverband lehnt sich in seiner Einschätzung an die STIKO-Impfempfehlung an. Deren Bundesvorsitzender Markus Beier kann noch nicht abschätzen, wie die Nachfrage vonseiten der Patienten sein wird. Die Impfstoffe werden für Mitte des Monats erwartet. Lange Schlangen und Wartelisten für Impfungen dürften der Vergangenheit angehören, auch Impfzentren gibt es nicht mehr. Seit April ist die Coronavirus-Impfverordnung außer Kraft, der pandemische Zustand aufgehoben. Ansprechpartner für Corona-Impfungen sind seitdem niedergelassene Ärzte und Ärztinnen sowie Betriebsärzte. 

Viele Apotheken haben sich auf eine neue Impfwelle vorbereitet

Während der Pandemie haben sich auch Apotheken-Mitarbeiter medizinisch weitergebildet, um Corona-Impfungen anbieten zu können. Darunter Antje Urban von der Adler-Apotheke in Rostock. Seit Jahren bieten sie und ihr Team bereits Grippeschutzimpfungen an. Diese dürfen sie auch weiterhin verabreichen, Corona-Folgeimpfungen über die dritte Dosis hinaus aber nicht. So steht es in der seit April geltenden Covid-19-Vorsorgeverordnung.

Apotheken fordern mehr Handlungsspielraum beim Impfen

Eine Person zieht eine Spritze vor einem Apotheken-Logo auf. © dpa-Bildfunk Foto: Friso Gentsch
Derzeit dürfen Apotheken ohne ärztliche Überweisung nur bis zur dritten Corona-Schutzimpfung impfen.

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat angeregt, diesen Passus zu ändern, doch das Bundesgesundheitsministerium ist dem bisher nicht nachgekommen. Das heißt: Apotheken dürfen nur dann eine weitere Auffrischungsimpfung geben, wenn ein Arzt es vorher angeordnet hat. Antje Urban von der Adler-Apotheke Rostock kann das nicht nachvollziehen: "Dadurch ist für uns das niedrigschwellige Angebot für die Patienten eigentlich nichtig. Grippeschutzimpfungen dürfen wir ja durchführen. Auch ohne Verordnung des Arztes und ich denke, dass wir auch die Kompetenz hätten, das einzuschätzen, wer dafür in Frage kommt und wer nicht. Wir sehen ja auch häufig die Medikation der Patienten und wissen sehr gut über viele Erkrankungen Bescheid."

Hausärzteverband sieht keinen zusätzlichen Bedarf

Genau das stellt Markus Beier vom Deutschen Hausärzteverband in Frage. Einen Menschen genau zu kennen, mit Umfeld und Risikofaktoren, sei eine ärztliche Aufgabe: "Dafür haben wir eine über zehn Jahre dauernde Ausbildung, das ist nicht in einem Wochenendkurs zu erlernen." Hinzu komme, dass die Hausärzte zurzeit keine Unterstützung bräuchten, da es keine pandemische Extremsituation gebe, wie am Anfang der Impfwelle. Bisher ist auch unter Experten unklar, ob es eine neue Corona-Welle geben wird und wie stark diese ausfallen könnte.

 

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