US-Präsident Joe Biden spricht
zusammen mit dem ukrainischen Präsidenten
Wolodymyr Selenskyj am Rande des Nato-Gipfels in Washington. © picture alliance Foto: Susan Walsh

Biden verwechselt Selenskyj mit Putin (Tag 870 mit Claudia Major)

Sendung: Streitkräfte und Strategien | 12.07.2024 | 16:15 Uhr | von Anna Engelke und Kai Küstner
44 Min | Verfügbar bis 12.07.2029

Auf dem NATO-Gipfel ist Joe Biden bei jedem Auftritt besonders genau beobachtet worden. Ausgerechnet am Schluss unterlief ihm ein peinlicher Versprecher. Während der Vorstellung des ukrainischen Präsidenten nannte Biden ihn versehentlich „Präsident Putin“ statt „Präsident Selenskyj“. Selenskyj reagierte schlagfertig und versuchte, die Situation zu entschärfen. Trotzdem geht die Debatte über die Gesundheit des US-Präsidenten weiter.
In Deutschland wird dagegen über die konventionelle und nukleare Abschreckung diskutiert. Am Rande des NATO-Gipfels ist nämlich auch bekannt geworden, dass die USA ab dem Jahr 2026 in Deutschland wieder Waffensysteme stationieren wollen, die weit bis nach Russland reichen. Damit reagiert Europa auf die Stationierung russischer Raketen, die auch auf Deutschland zielen. Vorgesehen sind Marschflugkörper vom Typ Tomahawk mit einer Reichweite von bis zu 2500 Kilometern. Außerdem sind auch Luftabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Hyperschallwaffen vorgesehen.
Bundeskanzler Scholz bezeichnet die Entscheidung als notwendig zur Schließung einer Fähigkeitslücke und zur Abschreckung. Kritiker befürchten, dass Deutschland damit zum Kriegsschauplatz wird. Die Öffentlichkeit sei zudem nicht ausreichend vorbereitet worden. Die Sicherheitsexpertin der Stiftung Wissenschaft und Politik, Claudia Major, sagt im Interview mit Anna Engelke: „Ich wäre ganz ehrlich glücklich, wenn diese Systeme bei uns nicht stationiert werden müssten, wenn wir sie nicht bräuchten." Gleichzeitig sieht sie die Notwendigkeit, gegenüber Russland aufzuholen und auch den Bedarf an einer US-Präsenz in Europa: „Denn nur dann kann die NATO einen konventionellen Krieg abschrecken.“
Im Podcast berichtet Kai Küstner auch über einen russischen Anschlagsplan auf Rheinmetall-Chef Papperger und über Ungarns Regierungschef Orban, der bei NATO und EU für noch mehr Ärger sorgt.

NATO-Gipfel-Erklärung:
https://www.nato.int/cps/en/natohq/official_texts_227678.htm

Rheinmetall-Chef Papperger: Wie konkret war die Bedrohung?
https://www.tagesschau.de/inland/rheinmetall-anschlagsplan-papperger-100.html

Desinformation zum russischen Angriff auf das Kinderkrankenhaus:
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ukraine-kiew-krankenhaus-russland-100.html

Podcast-Tipps:

Was tun Herr General? (MDR Aktuell)
https://1.ard.de/general

Krieg und Terror - Die Lage im Nahen Osten und in der Ukraine (NDR Info)
https://1.ard.de/Krieg_und_Terror

Alle Folgen von „Streitkräfte und Strategien“.
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html

Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de

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