Argentinien, Patagonien, Feuerland - Abenteurer-Herzen schlagen da höher - absolut gerechtfertigt, ist die Schönheit der Natur auf den 4.000 Kilometern von Süd nach Nord doch so atemberaubend wie unmittelbar. Möchte man das Land jedoch genauer kennenlernen, verstehen, wie sich die überaus herzlichen Menschen im zweitgrößten Land Südamerikas fühlen, sollte man einen Blick tiefer schauen - durchlässiger werden, durch die eigene Gore-Tex-Schicht hindurch.
Feuerland, das sogenannte "Ende der Welt" ist seit 10.500 Jahren bewohnt - durch die Yagán, was so viel wie "Menschliches Wesen" bedeutet. Sie sind perfekt an ihre Umwelt angepasst. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts werden die Yagán durch die weißen Siedler fast gänzlich vertrieben oder ermordet. Heute leben noch 350 von ihnen. Mit Rechtsstatus anerkannt werden sie vom argentinischen Staat erst 2021. Die Aufarbeitung ihrer Geschichte hat gerade begonnen.
"Nein zur Mine" steht auf dem Banner, das von einer Straßenseite zur anderen reicht. Seit 20 Jahren trotzt eine kleine Patagonische Bergstadt internationalen Großkonzernen die Gold abbauen wollen. Diese Mega-Bergbauprojekte, bringen, wie die Protestler sagen und in anderen Teilen Argentiniens bereits sichtbar ist, Landnahme Indigener Völker, Kontaminierung der Umwelt und Korrumpierung lokaler Politik mit sich aber keine Besserung.
Für "Zwischen Hamburg und Haiti" hat Max-Marian Unger Argentinien fünf Monate lang bereist.