250.000 Besucher bei den Cruise Days in Hamburg
Rund 250.000 Menschen haben am Wochenende die Cruise Days im Hamburger Hafen besucht. Mit einer Auslaufparade der "AIDAperla" und der "AIDAsol" ist die weltgrößte Veranstaltung rund um Kreuzfahrtschiffe am Sonntagabend zu Ende gegangen.
Höhepunkt war am Samstagabend die große Hamburg Cruise Days Parade. Angeführt von der "AIDAprima" zogen fünf Schiffe gemeinsam elbabwärts - begleitet von Musik und einem großen Feuerwerk. Vor dem Hintergrund eines blau erleuchteten Hafens folgten die "Mein Schiff 6", die "Vasco da Gama", die "World Voyager" und die "MS Sans Souci" der "AIDAprima", die mit einer eigenen Lichtshow inszeniert wurde. Bereits am Freitagabend war die "Vasco da Gama" in Szene gesetzt worden.
Blue Port: Blaues Licht und Volksfeststimmung
Insgesamt waren neun Kreuzfahrtschiffe zu Gast bei den Cruise Days. Der Hamburger Lichtkünstler Michael Batz gab dem Hafen mit dem Blue Port eine besondere Atmosphäre. Am Wochenende erstrahlten etwa 4.000 Lichtpunkte. An Land gab es zwischen Fischauktionshalle und Elbphilharmonie Volksfeststimmung mit viel Programm - eine Mischung aus Kultur und Entertainment, außerdem viele Stände, an denen man Hunger und Durst stillen konnte. Nahe der Elbphilharmonie war eine Kinderwelt eingerichtet.
Kritik von Umweltschützern
Hamburg steuert in diesem Jahr auf einen neuen Rekord bei den Kreuzfahrtpassagieren zu. Erstmals werden mehr als eine Million Gäste erwartet. Umweltschutzorganisationen üben deutliche Kritik an den Cruise Days. Malte Siegert vom NABU Hamburg meint, die Cruise Days seien aus der Zeit gefallen. Hamburg biete Kreuzfahrtschiffen, die größtenteils mit Schweröl der Umwelt und dem Klima schaden, eine unkritische Bühne. "Die Stadt und die Reedereien profitieren davon, dass die gesundheitsschädlichen Emissionen unsichtbar sind. Wenn man die Schadstoffe hören könnte, dann hätten die Hamburger nach diesem Wochenende wohl alle einen Tinnitus", sagte Siegert.
NABU-Protestaktion
Am Freitagmittag protestierte der NABU an der Jan-Fedder-Promenade gegen die Veranstaltung. Auf Ölfässern und Bannern stand dabei "Mit dicker Luft kein Grund zum Feiern". Kritik übte neben dem NABU auch die Linke in der Bürgerschaft daran, dass der Senat die Reeder nicht dazu verpflichte, im Hafen die Motoren abzustellen. Fast die Hälfte der Kreuzfahrtschiffe weltweit verfüge schon über einen sogenannten Landstromanschluss, aber nur die wenigsten bezögen auch "grünen" Strom von Land in den Häfen.
Kleine Ausgabe der Cruise Days im vergangenen Jahr
Normalerweise finden die Cruise Days alle zwei Jahre statt. 2021 fielen sie Corona-bedingt aus und wurden im Jahr darauf in einer kleineren Version nachgeholt. Rund 135.000 Menschen kamen 2022 - nach etwa 500.000 Besucherinnen und Besuchern vor der Corona-Pandemie.