Mehr als 60.000 Menschen bei Demo gegen Rechtsextremismus

Stand: 29.01.2024 06:07 Uhr

Zehntausende Menschen haben am Sonntag in Hamburg gegen Rechtsextremismus demonstriert. Dazu aufgerufen hatte die Klimaschutz-Bewegung "Fridays for Future" (FFF). Die Demo wurde vom Jungfernstieg auf die Ludwig-Erhard-Straße verlegt - als Reaktion auf den Massenandrang bei der Demo am Freitag vor einer Woche.

Knapp vier Kilometer zog der Demonstrationszug durch die Innenstadt. Von der Ludwig-Erhard-Straße ging es über den Jungfernstieg, den Gänsemarkt, den Johannes-Brahms Platz, den Holstenwall und wieder zurück zur Ludwig-Erhard-Straße.

Zehntausende demonstrieren friedlich

Laut Polizei waren am Nachmittag mehr als 60.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Demonstration gekommen, die Organisatoren und Organisatorinnen sprachen von etwa 100.000. Angemeldet war die Demonstration mit 30.000 Teilnehmenden. Menschen aller Altersgruppen und auch viele Familien mit kleinen Kindern nahmen an dem Protest teil. Viele hatten selbstgebastelte Schilder in der Hand mit Sprüchen wie "Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf" oder "Menschenrechte statt rechte Menschen". Die Stimmung war friedlich, zu Zwischenfällen kam es laut Polizei nicht.

Mit Fahnen und Plakaten stehen die Demonstrierenden auf der Ludwig-Erhard-Straße vor der Bühne. © dpa Foto: Jonas Walzberg
AUDIO: Großdemo gegen Rechtsextremismus in Hamburg (1 Min)

Menge vom Rödingsmarkt bis hinter die Reeperbahn

In der Ludwig-Erhard-Straße war eine Bühne aufgebaut, eine der Hauptrednerinnen war die Klima-Aktivistin Luisa Neubauer. "Wir demonstrieren, weil wir nicht einverstanden sind mit dem Rechtsruck, mit der AfD und dem Faschismus. Wir demonstrieren, weil wir sehen, dass man Faschismus mit Haltung und nicht mit Anbiederung bekämpft", sagte sie. Die Menschenmenge auf der Ludwig-Ehrhard-Straße reichte am Nachmittag vom Rödingsmarkt bis zur Reeperbahn und darüber hinaus.

Zahlreiche Organisationen beteiligt

Die Kundgebung stand unter dem Motto "Hamburg steht zusammen - für Vielfalt und Demokratie". Mitorganisatorin Annika Rittmann von FFF sagte bereits im Vorfeld der Kundgebung: "Wir wollen hier heute ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen." Mehr als 40 Organisationen riefen nach Rittmanns Angaben zur Demo auf, darunter Greenpeace, der Mieterverein, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und das Hamburger "Bündnis gegen Rechts".

1.500 Menschen bei Demo in Harburg

Ein breites Bündnis war bereits am Sonnabend in Harburg auf die Straße gegangen. Um 17 Uhr startete auf dem Herbert- und Greta-Wehner-Platz ein Protest gegen Rechtsextremismus, Hass und Hetze. Rund 1.500 Menschen nahmen daran teil. Die SPD-Bezirksfraktion hatte die Kundgebung angemeldet. Mit dabei waren unter anderem die Grünen, die CDU, FDP sowie die Linke sowie der DGB, die "Omas gegen Rechts" und der Harburger Integrationsrat.

Weitere Informationen
Tausende Menschen versammeln sich bei einer Demo gegen Rechtsextremismus auf dem Jungfernstieg. © NDR Foto: Heiko Sander

Welchen Effekt haben die Proteste gegen Rechtsextremismus?

Hunderttausende Menschen haben gegen die AfD und Rechtsextremismus demonstriert. Können sie etwas bewirken oder eint sie nur ein Minimalkonsens gegen rechts? (24.01.2024) mehr

Peter Kleffmann vor einem Bild der Demonstration gegen Rechts in Hamburg am 19. Januar 2024. © NDR - picture alliance / epd-bild | Stephan Wallocha

Kommentar: Demo gegen Rechtsextremismus ein starkes Signal

Die Kundgebung in Hamburg stand für die zentralen Werte einer demokratischen Gesellschaft, meint Peter Kleffmann in seinem Kommentar. (22.01.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 29.01.2024 | 06:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Die Fregatte "Rheinland-Pfalz (F 225)" der Deutschen Marine auf der Ostsee © picture alliance / CHROMORANGE | Christian Ohde Foto: Christian Ohde

Blockierte Ostsee hätte große Auswirkungen auf Hamburg

Die Ostsee ist wichtig für den Handel - und für Hamburgs Wirtschaft. Seit dem Krieg in der Ukraine ist die Lage dort aber unsicherer geworden. mehr