Wohnungsbau in Hamburg stockt: Genehmigungen deutlich zurückgegangen
In Hamburg werden immer weniger Wohnungen genehmigt. Die Zahl der Baugenehmigungen ging im ersten Halbjahr um ein Viertel zurück. Von Januar bis Juni genehmigten Hamburgs Behörden nur 2.028 neue Wohnungen - ein Rückgang um 26 Prozent.
Im Vorjahreszeitraum waren es 700 Wohnungen mehr. 10.000 Stück pro Jahr sind das Ziel des Senats - vereinbart mit der Wohnungswirtschaft. Doch die hält sich wegen hoher Zinsen und Kosten zurück. Immerhin wird zum Jahresende deutlich mehr genehmigt. Über den letzten Jahreswert von 5.400 Wohnungen wird Hamburg aber nur schwer hinauskommen.
Kritik vom Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) sieht seine Befürchtungen bestätigt. Direktor Andreas Breitner kommentierte: "Die neuen Zahlen sind auch eine rote Ampel für alle Versuche, Klimaschutzauflagen zu verschärfen. Wer immer noch glaubt, mit höheren Vorgaben dem Wohnungsbau zu dienen, wird eines Besseren belehrt. Wir brauchen ein Moratorium bei zusätzlichen Klimaschutzauflagen." Sonst könne man kaum noch bezahlbare Wohnungen bauen.
VNW: "Bauordnung entschlacken und Bürokratie reduzieren"
Breitner lobt aber: "Die sozialen Vermieter erkennen an, dass die Stadt mit einer deutlichen Erhöhung der Fördermittel versucht, der Entwicklung entgegenzuwirken. Hamburg muss jetzt konsequent die Bauordnung entschlacken und die Bürokratie reduzieren." Man wisse auch um den großen Fachkräftemangel in den Bauämtern. Dieser Mangel werde nicht in kurzer Zeit zu beheben sein. Deshalb müssten die Behörden dringend ihre Arbeitsabläufe überdenken und der Senat alles tun, um die Bezirksämter zu stärken.