Wie wirkt sich die lange Trockenheit in Hamburg aus?
Trockenheit bringt Hamburg immer größere Probleme: Die Waldbrandgefahr ist derzeit auf der zweithöchsten Stufe, die Landwirtschaft klagt und vielerorts wird gewässert. Laut Umweltbehörde wird sich die Sommerdürre in Zukunft noch verschärfen.
Seit 23 Tagen hat es in Hamburg nicht geregnet. Rasenflächen sind braun, Pflanzen vertrocknen. Den 230.000 Hamburger Straßenbäumen geht es meistens noch halbwegs gut. Die Umweltbehörde teilte NDR 90,3 mit, aktuell erkenne man nur wenige Dürre-Reaktionen. Das Frühjahr war nass, die Nächte sind kühl. Noch ruft die Behörde nicht auf, Jungbäume zu gießen. Auch die Bezirksämter wässern bisher zurückhaltend. Altona schickt etwa erst ab der kommenden Woche vier Tankwagen mit Wasser los - derzeit ist dort nur ein Wagen unterwegs.
Umweltsenator appelliert: Trinkwasser sparen
Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) appelliert aber, nun Trinkwasser zu sparen: "Jetzt wächst die Bevölkerung stärker als in den vergangenen Jahrzehnten. Der Pro-Kopf-Verbrauch steigt auch langsam wieder. Das ist sehr beunruhigend. Insofern müssen wir jetzt noch etwas tun, aber die Lage ist noch nicht kritisch." Konkret ruft Kerstan dazu auf, kürzer zu duschen: "Die Hamburgerinnen und Hamburger duschen im Schnitt sage und schreibe neun Minuten. Das ist eine ganze Menge." Zudem solle Rasen, der in einem schlechten Zustand ist, nicht rund um die Uhr gegossen werden. "Einfach im nächsten Jahr wieder ein bisschen nachsäen", empfiehlt der Umweltsenator.
Am Freitag vergangener Woche hatten Hamburg Wasser und die Umweltbehörde eine Kampagne zum Wassersparen vorgestellt. Neben Plakaten und Postkarten mit Tipps wurde auch eine Liste mit Musiktiteln erarbeitet, die beim kürzeren Duschen helfen sollen.
Waldbrandgefahr wird wohl erstmal sinken
Im Jahr 2100 soll im Norden im Sommer sechs bis zehn Prozent weniger Regen fallen, im Winter dafür mehr. Diese Woche wird die Waldbrandgefahr wohl eher wieder sinken. Das zentrale Forstamt Harburg schreibt NDR 90,3, wegen fallender Temperaturen könne sie womöglich von Stufe 4 auf 3 zurückgehen.
