Wie weit ist Hamburg bei der kommunalen Wärmeplanung?
Rund ein Viertel der Hamburger Haushalte wird auch künftig nicht an ein Wärmenetz angeschlossen werden können. Das geht aus einer Wärmenetzeignungskarte hervor, die Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) am Dienstag als erstes Zwischenergebnis der kommunalen Wärmeplanung vorgestellt hat.
Die Karte teilt die Stadt in vier farblich gekennzeichnete Eignungsgebiete - vom roten "Wärmenetzgebiet" bis zum blauen "Für Wärmenetz nicht geeignet". Bei den blauen Gebieten, die den größten Teil der Fläche ausmachen, handele es sich um weniger dicht bebaute Stadtteile vor allem mit Einzel- und Reihenhäusern, sagte der Senator. Die Karte soll den Immobilienbesitzerinnen und -besitzern Handlungsoptionen aufzeigen, wie sie den gesetzlichen Regelungen im Zuge der geplanten Wärmewende künftig gerecht werden können. "Die Karte zeigt auf, wo es bereits Fernwärmenetze gibt, wo ein Ausbau beziehungsweise Neubau möglich erscheint und wo aus wirtschaftlicher Sicht nicht", sagte Kerstan.
Kerstan: Fernwärme nur eine Möglichkeit von vielen
Die Fernwärme sei bei der Wärmewende aber auch nur eine von vielen Möglichkeiten. "Neben einer Wärmepumpe können unter anderem Hybridlösungen zum Beispiel mit Solarthermie oder auch Pelletkessel geeignete Optionen sein", sagte Kerstan.
Wärmewende soll CO2-Emissionen reduzieren
Hamburg soll nach dem Willen des Senats bis 2045 CO2-neutral sein. Damit das auch klappt, müsse die Wärmewende gelingen, betonte Kerstan. Denn gut 40 Prozent der heutigen CO2-Emissionen kämen aus dem Wärmebereich. Laut Wärmeplanungsgesetz, das zusammen mit dem Gebäudeenergiegesetz Anfang des Jahres in Kraft getreten ist, müssen die Kommunen bis Mitte 2026 Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen informieren, ob sie mit einem Fernwärmeanschluss rechnen können oder sich für eine andere klimafreundliche Heizungsoption entscheiden müssen.