Wahl in Berlin: Reaktionen aus Hamburg
Nach der Berliner Abgeordnetenhauswahl am Sonntag fallen die Reaktionen bei den Hamburger Parteien gemischt aus. Die CDU hat bei der Abstimmung in der Bundeshauptstadt mit Abstand die meisten Stimmen geholt.
Dementsprechend zeigte sich Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß sehr zufrieden. Das Ergebnis zeige, dass die Christdemokratinnen und Christdemokraten mit einem bürgerlichen Kurs auch in Großstädten am erfolgreichsten seien. Die CDU in Berlin habe "deutlich gemacht, dass sie bei der inneren Sicherheit eine konsequente Linie verfolgt. Eine ähnliche Politik verfolgen wir auch hier in Hamburg", so Ploß im Gespräch mit dem NDR.
Verhaltene Reaktionen bei Rot-Grün
Hamburgs SPD-Chefin und Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard räumte ein, das Wahlergebnis sei für die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten nicht zufrieden stellend. Die CDU habe offensichtlich einen Nerv getroffen und es werde die Frage zu beantworten sein, "welche Formen von Regierungsbildung sind da möglich?". Die Vorsitzende der Hamburger Grünen, Maryam Blumenthal, nannte den Stimmenzuwachs der CDU bedenkenswert. "Die Stabilisierung der Grünen freut uns natürlich trotzdem sehr", so Blumenthal im Interview mit dem NDR Hamburg Journal.
Weitere Parteien freuen sich über stabile Zahlen
Sabine Ritter von den Hamburger Linken nannte das Ergebnis für ihre Partei ebenfalls stabil. Die Berliner Linke habe einen "tollen Wahlkampf" gemacht. Der Landesvorsitzende der Hamburger AfD, Dirk Nockemann, sieht im Abschneiden seiner Partei bei der Berliner Wahl ein "solides Ergebnis". Er kündigte eine starke Oppositionsrolle an und fügte hinzu: "Wir werden dem Senat richtig Dampf machen".
Noch bevor feststand, dass die FDP den Einzug ins Berliner Abgeordnetenhaus verpasst hat, stellte Hamburgs FDP-Chef Michael Kruse am Sonntagabend fest: "Unsere Wählerinnen und Wähler goutieren bisher die Arbeit der Ampel in Berlin nicht".
Erneute Wahl wegen Pannen notwendig
Die Abstimmung zum Berliner Abgeordnetenhaus war notwendig geworden, weil vor mehr als einem Jahr die Wahl in der Bundeshauptstadt chaotisch verlaufen war. In diesem Jahr stehen noch weitere Wahlen auf Landesebene an, etwa in Bayern und Hessen.