Volkshochschul-Dozenten protestieren auf Hamburger Rathausmarkt
Unterricht auf dem Rathausmarkt: Mit einer ungewöhnlichen Protestaktion haben rund 100 Beschäftigte der Hamburger Volkshochschule (VHS) für eine bessere soziale Absicherung demonstriert.
Maximal 7.000 Euro brutto verdiene sie in Vollzeit in guten Monaten, wie eine VHS-Dozentin am Dienstag bei der Demo gegenüber dem NDR sagte. Das klingt nach viel Geld, doch es gibt ein Problem: Sie arbeitet zwar wie eine ganz normale Arbeitnehmerin, ist aber offiziell selbstständig. Das bedeutet, dass sie Arbeitslosen-, Renten- und Krankenversicherung alleine zahlen muss. Etwa 60 Prozent des Bruttomonatsverdienstes würden an Abgaben und Steuern abgezogen.
Gewerkschaft fordert Beteiligung an Sozialkosten
Die Forderung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist daher, dass die Stadt sich an den Sozialabgaben der Honorarkräfte zur Hälfte beteiligen soll. In Berlin ist das schon gängige Praxis.
Appell der Beschäftigten an den Hamburger Senat
Von dem Problem ist ein kleiner Teil der VHS-Dozierenden betroffen - rund 200 der 1.600 Beschäftigten arbeiten in Vollzeit und bestreiten ihren Lebensunterhalt allein durch den Unterricht an der VHS. Dennoch wollen sie, dass ihr Appell für eine gerechte, soziale Absicherung im Hamburger Senat gehört wird.
Die Hamburger Schulbehörde machte darauf aufmerksam, dass die Standardhonorare im letzten Halbjahr um 8,5 Prozent auf 35 Euro pro Unterrichtseinheit erhöht worden seien. Eine Anhebung habe es auch beim Urlaubsgeld gegeben. Zudem würden für 2025/26 weitere Verbesserungen geprüft.