Viele Hamburger sind zufrieden mit dem Leben in der Stadt
Die große Mehrheit der Hamburgerinnen und Hamburger ist sehr zufrieden mit dem Leben in der Stadt und mit der Arbeit der Verwaltung. Das hat eine Bürgerbefragung in den städtischen Kundenzentren von Ende Januar bis Ende April ergeben.
Die Bezirkssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) und Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) haben die Ergebnisse, die auch online auf der Seite www.hamburg.de zu finden sind am Dienstag im Rathaus vorgestellt. Fast 9.000 Hamburgerinnen und Hamburger hatten an der Befragung teilgenommen. Die Frage, wie gern sie in Hamburg leben, beantworteten 58 Prozent von ihnen mit "sehr gern", 32 Prozent mit "gern". 8 Prozent wählten als Antwort "neutral" und nur jeweils ein Prozent lebt nach eigenen Angaben ungern oder sehr ungern in Hamburg. Wer hier geboren ist, ist sogar noch ein bisschen zufriedener mit dem Leben hier als die Menschen, die später zugezogen sind. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sprach bei der Präsentation der Ergebnisse von "herausragend positiven" Zahlen. Das sei ein "tolles Zeichen für das Lebensgefühl in dieser Stadt", sagte er.
Größte Sorge: Lage auf dem Wohnungsmarkt
Als größte Herausforderung wird mit Abstand am häufigsten die Lage am Wohnungsmarkt genannt, deutlich dahinter folgen die Sorge vor Kriminalität und vor Armut. Dann erst werden die Themen Digitalisierung, Integration und Schule genannt.
Straßenlärm stört die Hamburger am meisten
Abgefragt wurden beispielsweise Themen aus dem Wohnumfeld, dabei ging es um Dinge wie die Belastung durch Verkehrslärm, Sportmöglichkeiten oder auch die Flächenversiegelung. Das Ergebnis: Während 81 Prozent die Lärmbelastung durch Bahnverkehr als gering oder sehr gering ansehen, kamen auch beim Fluglärm immer noch 67 Prozent zu dieser Einschätzung. Nur 12 Prozent stuften die Fluglärmbelastung als hoch ein (8 Prozent) oder als sehr hoch (4 Prozent). Anders sieht es beim Straßenverkehr aus. Hier wird die Lärmbelastung von 18 Prozent der Befragten als hoch und von 9 Prozent als sehr hoch bewertet.
Wer den ÖPNV nutzt, ist besonders zufrieden
Wenn es um die Flächenversieglung im Wohnumfeld geht, sind die Befragten - trotz vieler neuer Wohnungsbauprojekte - zu 64 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden. Bei den Möglichkeiten für Sport und Bewegung waren es 77 Prozent. Bei der Verkehrssituation im Wohnumfeld gehen die Meinungen stark auseinander: Am zufriedensten mit der Lage sind laut Umfrage die Nutzer und Nutzerinnen des öffentlichen Nahverkehrs (69 Prozent) und die Fußgänger und Fußgängerinnen (63 Prozent). Von denen, die mit dem Auto unterwegs sind, sind nur noch 43 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden, bei den Radfahrerinnen und Radfahrern gerade einmal 40 Prozent.
Hamburger wünschen sich mehr digitale Angebote
Abgefragt wurde all das in den Kundenzentren der sieben Bezirke. Und deren Arbeit bekommt auch gute Noten. Mit 68 Prozent zufriedenen oder sehr zufriedenen Befragten erhielt die Hamburger Verwaltung vergleichsweise positive Noten. Dem gegenüber stehen nur sieben unzufriedene oder sehr unzufriedene Befragte gegenüber. 51 Prozent bewerteten die Verwaltung als bürgerfreundlich, 41 Prozent nimmt sie als kompetent und 23 Prozent als digital wahr. Viele Bürgerinnen und Bürger wünschen sich aber noch mehr digitale Angebote - bei der Altersgruppe der unter 50-Jährigen ist das inzwischen die häufigste Form des Behördenkontakts.
Neue zentrale Anlaufstelle in der Innenstadt geplant
Die Kundenzentren sollen aber noch besser werden - direkt neben dem Rathaus soll eine neue zentrale Anlaufstelle für alle Bürgeranliegen entstehen: Die ehemalige Haspa-Zentrale am Adolphsplatz soll zum städtischen Kundenzentrum werden. Dort sollen auch mehr Leistungen angeboten werden, neben Pass, Personalausweis und Wohnungsanmeldung sollen zum Beispiel auch Anträge auf Kita-Gutscheine, Führerschein-Fragen oder Kfz-Zulassungen bearbeitet werden. Abseits der Kundenzentren bleibt noch viel Arbeit beim Bürokratieabbau. Finanzsenator Dressel kündigte dazu für den Herbst konkrete Pläne an.
Die erste Bürgerbefragung fand 2019 statt. Künftig soll sie regelmäßig alle fünf Jahre durchgeführt werden.