Videosprechstunden beim Kinderarzt: Projekt in Hamburg startet
Termine bei Kinderärztinnen und -ärzten sind schwer zu bekommen. Und etwa bei einem Fieber-Anfall an einem Freitagabend bleibt Eltern oft nur die Notaufnahme. Das will die Kassenärztliche Vereinigung (KV) ändern. Sie bietet seit Mittwoch Videosprechstunden auch bei Kinderärztinnen und -ärzten an.
Vermittelt werden die digitalen Sprechstunden über den Arztruf 116 117. Dort schätzen Fachkräfte dann ein, ob eine Videosprechstunde infrage kommt. Die Eltern bekommen dann einen Link zugeschickt, über den es dann direkten Kontakt zu einem Kinderarzt oder einer -ärztin gibt. Besondere Software wird nicht gebraucht. Nur ein PC, Laptop, Tablet oder Handy mit Kamera und Ton. Wenn sich der Fall des Kindes nicht in der Videosprechstunde lösen lässt oder Medikamente verschrieben werden müssen, wird direkt an geeignete Stellen weitervermittelt.
Entlastung der Krankenhäuser erhofft
Die Videosprechstunden werden erstmal mittwochs bis freitags zwischen 17 und 20 Uhr angeboten, außerdem an Wochenenden und Feiertagen von 14 bis 20 Uhr. Damit könne man vielen Eltern den Weg in eine Notfallpraxis ersparen und die überlaufenen Praxen und Krankenhäuser würden entlastet, heißt es von der Kassenärztliche Vereinigung. Ein halbes Jahr lang sollen die Videosprechstunden getestet werden, dann wolle dann entscheiden, ob sie dauerhaft angeboten werden.