Haus- und Kinderärztemangel in Hamburg weiter problematisch
Die gleichmäßige Versorgung mit Haus- und Kinderärzten und -ärztinnen bleibt in Hamburg wohl noch länger ein Problem. Das ist am Freitag bei einer Anhörung im Gesundheitsausschuss der Bürgerschaft deutlich geworden.
Eine gute Nachricht hatte der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung, John Afful: Der akute Mangel an Kinderärztinnen und -ärzten im Hamburger Stadtteil Mümmelmannsberg soll im Herbst behoben sein. Derzeit müssen Eltern bis nach Rahlstedt fahren, um einen Termin bei einem Kinderarzt oder einer Kinderärztin zu bekommen.
Verteilung von Ärzten rechtlich schwierig
Aber die Grundsatzfrage, wie Hamburgs Randgebiete und ärmere Stadtteile besser mit Ärztinnen und Ärzten versorgt werden, blieb strittig. Politikerinnen und Politiker aller Lager würden die Verteilung gerne besser steuern. Das stößt allerdings an rechtliche Grenzen. Viele Ärztinnen und Ärzte sind freie Unternehmerinnen und Unternehmer und könnten gegen mehr Regulierung vor Gericht ziehen.
Kommen stadteigene Medizinische Versorgungszentren?
Und bei Krankenkassen und Kassenärztinnen und -ärzten gibt es wenig Zuspruch für die Idee, Hamburg in kleinere Zulassungsbezirke für Arztpraxen zu unterteilen. Im unterversorgten Harburg einen neuen Arztsitz zu schaffen, bedeute nicht, dafür auch einen Arzt oder eine Ärztin zu finden, so das Argument. Die Gesundheitsexperten und-expertinnen von SPD und Grünen denken nun über stadteigene Medizinische Versorgungszentren mit angestellten Ärztinnen und Ärzten nach. Ein Gedanke, dem auch Afful etwas abgewinnen kann. Und vielleicht eine Lösung für Stadtteile wie Neugraben-Fischbek.