Unfallstatistik 2024: Weniger Verletzte, aber mehr Tote in Hamburg
In Hamburg ist die Zahl der Verkehrstoten im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Das geht aus der Verkehrsunfallstatistik der Hamburger Polizei hervor, die am Freitag vorgestellt wurde.
Zwar ist die Zahl der bei Unfällen verletzten Menschen um 4,6 Prozent zurückgegangen, aber es gab deutlich mehr Tote. 39 Menschen kamen im vergangenen Jahr auf Hamburgs Straßen ums Leben. Das sind elf mehr als im Vorjahr. Die Polizei spricht, was diese Zahl betrifft, von einem "absoluten Ausnahmejahr in der langfristigen Entwicklung".
Mehr tödliche Unfälle mit Senioren
Heraus sticht vor allem die Zahl der getöteten Seniorinnen und Senioren - die sich nahezu verdoppelt hat. 17 von 39 getöteten Menschen gehören zu dieser Gruppe. Rund 60 Prozent dieser Unfälle waren laut Polizei selbst verursacht. Der Leiter der Verkehrsdirektion, Enno Treumann, sagte, mit zunehmendem Alter steige die Eigenverantwortung im Straßenverkehr. Viele der tödlichen Unfälle hätten mit einfachsten Maßnahmen verhindert werden können - wie nach links und rechts zu schauen, bevor man auf die Straße tritt.
Weniger verletzte Radfahrer und Fußgänger
Die Polizei verzeichnete im vergangenen Jahr weniger verletzte Fußgänger, Fußgängerinnen und Radfahrende. In diesen Gruppen gab es aber insgesamt sechs Tote mehr als noch im Vorjahr.
Weniger Unfälle mit Kindern
Einen deutlichen Rückgang gab es bei Unfällen mit Kindern: Lag die Zahl 2023 noch bei rund 640, waren es im vergangenen Jahr mehr als 100 weniger. Das statistische Risiko für Kinder, im Hamburger Straßenverkehr zu Schaden zu kommen, sei so gering wie noch nie seit Beginn der Erfassung, sagte Innensenator Andy Grote (SPD). "Niemand ist auf unseren Straßen sicherer als unsere Kinder."
780 Unfälle mit E-Scootern
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit E-Scootern stieg um 7,3 Prozent auf 780. Laut Polizei wurden 7 von 10 E-Scooter-Unfällen von den E-Scooter-Nutzenden selbst verursacht. Bei jedem siebten Verkehrsunfall mit einem E-Scooter stand der oder die Fahrende unter dem Einfluss von Alkohol oder anderen Rauschmitteln.
Zahl der Unfälle unter Drogen stieg um 18 Prozent an
Die Zahl der Unfälle unter Drogeneinfluss stieg um fast 18 Prozent an, es gab rund 40 Prozent mehr Verletzte bei solchen Unfällen. Ob die Teil-Legalisierung von Cannabis etwas mit dem Anstieg zu tun hat, ist noch unklar. Generell sei Cannabis aber ein Problem im Hamburger Straßenverkehr, so die Polizei.
Insgesamt bleiben die Hauptgründe für Unfälle mit Verletzten laut Polizei weiter zu schnelles Fahren und zu geringe Abstände im Straßenverkehr.
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