Verkehrsbehörde lehnt Straßenmusik in Hamburgs Bahnhöfen ab
Straßenmusik und Bands in den U- und S-Bahnhöfen der Hamburger Innenstadt: Aus dieser Idee wird nichts. Die Verkehrsbehörde hat jetzt einen entsprechenden Antrag der Bezirksversammlung Mitte abgelehnt.
Was in Städten wie Berlin, London oder New York funktioniert, wird es in Hamburg also wohl erst einmal nicht geben. "Dem konkreten Antrag zur befristeten Genehmigung von Musikgruppen in Haltestellen kann nicht stattgegeben werden", heißt es auf Nachfrage von NDR 90,3 aus der Verkehrsbehörde. Die Entscheidung sei nach Rücksprache mit den Verkehrsunternehmen gefallen, also der Hochbahn, dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV) und der Deutschen Bahn. Der Grund sind Sicherheitsbedenken.
Flucht- und Rettungswege sollen frei bleiben
Gerade in den vorgeschlagenen Innenstadt-Haltestellen - wie beispielsweise Landungsbrücken, Jungfernstieg oder Rathausmarkt - seien besonders viele Fahrgäste unterwegs, sagte eine Sprecherin der Hamburger Hochbahn. Würde es durch Musik in den Haltestellen zu zusätzlichen Menschenansammlungen kommen, könnten Flucht- und Rettungswege verstellt werden. "Wir haben damit ein Gefahrenpotenzial was Fluchtwege angeht, das wir so nicht hinnehmen können", sagte eine Hochbahn-Sprecherin NDR 90,3. Außerdem befürchte man Nachahmer und Nachahmerinnen und mögliche Diskussionen darüber, wo Auftritte erlaubt sind und wo nicht.
Idee: Musik für gute Stimmung und extra Einnahmen
Die Bezirkspolitiker und -politikerinnen von SPD, CDU und FDP, auf die die Initiative zurückgeht, haben noch keine offizielle Rückmeldung bekommen. Sie hatten vorgeschlagen, dass eine Jury qualitativ gute Musikerinnen und Musiker auswählt. Die sollten dann nicht auf den engen Bahnsteigen, sondern auf den Zwischenebenen der Haltestelle spielen dürfen. Die Musik, so die Idee, könne für eine positive Stimmung bei den Fahrgästen sorgen und zugleich Künstlerinnen und Künstlern zusätzliche Einnahmen ermöglichen.
"In anderen Städten ist es doch auch möglich"
Einer der Initiatoren, Jimmy Blum von der FDP, ist verwundert und empört, dass der Antrag abgelehnt wurde. Blum fragt sich, warum in Hamburg nicht möglich sein soll, was anderswo längst gemacht werde. Die konkrete Idee, sogenannte Musik-Haltestellen einzurichten und für ein Jahr zu testen, ist nun erst mal ausgebremst. Die Verkehrsbehörde betonte, dass sich die Absage auf das konkrete Projekt und die vorgeschlagenen Stationen im Innenstadtbereich beziehe. Das bedeute nicht, dass man grundsätzlich gegen ein solches Vorhaben sei.