Verkehrsausschuss stimmt Kostensteigerung bei U5 zu
Vor Kurzem wurde bekannt, dass der erste Abschnitt der geplanten U5 zwischen Bramfeld und City Nord 1,1 Milliarden Euro mehr kosten und die U4 zur Horner Geest knapp 100 Millionen Euro teurer werden soll. Am Dienstagabend hat nun der Verkehrsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft den enormen Kostensteigerungen zugestimmt.
Niemand hätte die extreme Inflation erwartet, entschuldigte sich die Hochbahn. Schuld seien Corona und der Ukraine-Krieg. Nun habe man die Baukosten bis 2033 angepasst. Ole Thorben Buschhüter (SPD) nahm es gelassen: "Das beunruhigt uns nicht. Das macht die U5 nicht weniger sinnvoll. Jedes Jahr, in dem wir nicht bauen, wird die U-Bahn teurer."
CDU enthielt sich
Die Kostensteigerungen bei der U5 beziehen sich bislang nur auf die ersten sechs Kilometer. Für die restlichen 18 Kilometer verweigere der Senat eine Schätzung, monierte die CDU. Sie enthielt sich, weil sie die U-Bahn von Bramfeld zum Volksparkstadion eigentlich für sinnvoll hält.
Linke fordert weiter eine Straßenbahn
Nur die baupolitische Sprecherin der Linken, Heike Sudmann, lehnte die Verteuerung ab: "Man muss jetzt die Notbremse ziehen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende", sagte Sudmann. Die Kostensteigerung sei extrem, "und wir reden nur vom ersten Bauabschnitt". Sie forderte eine Straßenbahn.
Preise für Stahl und Beton drastisch gestiegen
Der erste Bauabschnitt der U5 führt von Bramfeld in die City Nord - Ende April war bekannt geworden, dass die Kostenplanungen allein für diesen ersten Abschnitt von 1,75 Milliarden auf 2,86 Milliarden Euro gestiegen sind. Der Preis für eine Tonne Baustahl war von 1.000 auf 1.900 Euro geklettert. Ähnliches gilt für Beton. Falls die Preise wieder sinken, könnte das die Kostensteigerungen abmildern.
Die Pläne für die U5
Das erste U5-Teilstück führt über 5,8 Kilometer von Bramfeld in die City Nord am Stadtpark. Neben diesen beiden Haltestellen müssen zwei weitere neu gebaut werden: Steilshoop und Barmbek Nord. Die bestehende U1-Haltestelle Sengelmannstraße wird zu einer Umsteigestation ausgebaut. Erste Probefahrten mit vollautomatischen Zügen sind für 2027 geplant.
Die gesamte Linie der U5 soll bis Ende der 2030er-Jahre fertiggestellt werden. Sie soll über 24 Kilometer Streckenlänge mit 23 neuen Haltestellen von Bramfeld quer durch die City bis zu den Arenen am Altonaer Volkspark führen. Mehr als 180.000 Hamburgerinnen und Hamburger sollen so an das Schnellbahnnetz angeschlossen werden.