Tierpark Hagenbeck: Abstimmung über unbefristeten Streik
Im Hamburger Tierpark Hagenbeck machen Beschäftigte und Gewerkschaft jetzt Ernst. Sie stimmen über einen unbefristeten Streik ab. Wann der starten könnte, steht aber noch nicht fest.
Es ist die nächste Eskalationsstufe im Dauerstreit mit der Geschäftsführung. Die Mitarbeitenden wollen einen Haustarifvertrag, der gleiche Rahmenbedingungen für alle regelt - und dafür die Gewerkschaft mit ins Boot holen. Aber die Hagenbeck-Leitung will sich mit der zuständigen IG BAU nicht mal an einen Tisch setzen. Bevor auch nur einmal verhandelt wurde, über einen unbefristeten Streik abstimmen zu lassen, sei sehr ungewöhnlich, sagt Pascal Lechner von der IG Bau. Und er versichert: Sobald es ein ernstgemeintes Angebot von der Geschäftsführung gebe, würden alle Streik-Pläne auf Eis gelegt.
Online-Petition für Anliegen der Beschäftigten
Inzwischen sind etwa zwei Drittel der Mitarbeitenden gewerkschaftlich organisiert. Mit einer Online-Petition rufen sie jetzt auch die Hamburgerinnen und Hamburger auf, ihre Anliegen zu unterstützen. Bis kommende Woche läuft die Streik-Abstimmung noch.
Hagenbeck-Geschäftsführer will notfalls vor Gericht ziehen
Heftige Kritik an der Abstimmung über einen Streik kommt von Hagenbeck-Geschäftsführer Dirk Albrecht: Ohne tägliche Versorgung würden die Tiere bei einem unbefristeten Streik sterben, so Albrecht. Er kündigte an, dass der Tierpark notfalls gegen die Streikpläne vor Gericht ziehen werde. Die IG BAU hatte jedoch bereits zuvor versichert: Bei einem längeren Streik müsse es eine Notdienstvereinbarung geben, damit die Tiere weiter gut versorgt werden.
Es geht um verbindliche Rahmenbedingungen
Bei der Auseinandersetzung geht es nicht um höhere Löhne, denn seit Jahren wird der Tarifabschluss für Garten- und Landschaftsbetriebe auch für die Hagenbeck-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter übernommen. Es geht um verbindliche und gleiche Rahmenbedingungen für alle Mitarbeitenden.