Prozess: Hagenbeck muss für Transparenz bei Gehältern sorgen
Im Hamburger Tierpark Hagenbeck rumort es weiter. Im Dauerstreit mit der Geschäftsführung kann der Betriebsrat jetzt einen Erfolg verbuchen: Der Tierpark muss sich von der Mitarbeiter-Vertretung jetzt in die Gehaltslisten schauen lassen.
Eigentlich hatte das Arbeitsgericht schon im Januar beschlossen, dass der Betriebsrat Einsicht in die Brutto-Lohn-Listen haben muss. Das wollte die Geschäftsführung aber verhindern. In zweiter Instanz vor dem Landesarbeitsgericht ging es am Donnerstag ganz schnell: Der Richter machte sehr deutlich, dass die Hagenbeck-Leitung kaum Aussicht auf Erfolg hat. Nach einem kurzen Telefonat mit Hagenbeck-Geschäftsführer Dirk Albrecht, zog der Anwalt die Beschwerde zurück.
Betriebsrat will Verträge prüfen
Der Betriebsrat will prüfen, ob Angestellte zu unterschiedlichen Konditionen im Park arbeiten. Die Geschäftsführung hatte zuletzt gesagt, dass alle Verträge inzwischen angepasst wurden – einfach glauben wollen die Angestellten das aber nicht mehr. Die Fronten sind verhärtet: Weiterhin weigert sich die Geschäftsführung generell bei Verhandlungen zu Vertragsbedingungen Gewerkschaftsvertreter mit ins Boot zu holen. Dabei hat der Dauerstreit der zuständigen IG-Bau regen Zulauf beschert. Inzwischen sind rund 65 Prozent der Belegschaft dort organisiert.