Suche nach zwei entflohenen Sicherungsverwahrten in Hamburg
In Hamburg wird derzeit nach zwei Sicherungsverwahrten gefahndet, die nicht in ihre Einrichtungen zurückgekehrt sind. Das hat die Justizbehörde dem Hamburg Journal im NDR Fernsehen bestätigt.
Einer der Männer verschwand den Angaben zufolge vor acht Tagen und kehrte nicht in sein Wohnheim in Altona zurück. In der Einrichtung sollte der Mann auf eine mögliche Entlassung vorbereitet werden. Die Justizbehörde teilt dazu mit: Dass Sicherungsverwahrte aus unbegleiteten Lockerungsmaßnahmen nicht zurückkehren, sei nicht ungewöhnlich. Häufig würden sie sich innerhalb weniger Tage oder Wochen stellen. Die gewährten Lockerungen würden dann zurückgenommen.
Der andere Mann sei schon vor mehr als zwei Wochen nicht von einem Arbeitsausgang zurückgekehrt. Auch bei ihm sei das in der Vergangenheit bereits zweimal geschehen, beide Male habe er sich wieder gestellt, so die Justizbehörde.
Vowurf: Mangelnde Informationspolitik
Richard Seelmaecker, justizpolitischer Sprecher der CDU, übt scharfe Kritik an Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne): "Die Justizsenatorin steht hier in einer langen, traurigen Historie von vielen Menschen, die geflüchtet sind aus der Sicherungsverwahrung." Ihr sei in diesen Fällen eine mangelnde Informationspolitik vorzuwerfen. Man müsse darüber aufklären, dass man eine Öffentlichkeitsfahndung einleite und dass man dann eine Fehleranalyse betreibe - all das finde nicht statt. "Es wird alles gedeckelt und unter den Teppich gekehrt", so Seelmaecker im NDR Hamburg Journal.
Wer kommt in Sicherungsverwahrung?
In der Sicherungsverwahrung werden Straftäter untergebracht, wenn sie ihre oft langjährigen Haftstrafen abgesessen haben. Ziel ist es, die Allgemeinheit vor weiteren Straftaten zu schützen - und die Untergebrachten durch Therapien und soziale Hilfen auf ein Leben in Freiheit vorzubereiten.