Studie zu Reedereien: Deutsche Schifffahrt erlebt Boom
Trotz verspäteter Schiffe und voller Häfen: Die Schifffahrt in Deutschland boomt wie lange nicht mehr. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Reederstudie der Unternehmensberatung PWC. Aber viele Unternehmen rechnen damit, dass es schon bald ein Überangebot an Schiffen gibt.
Von der Container-Reederei Hapag-Lloyd, die Milliardengewinne einfährt, bis zum kleinen Familienunternehmen im Alten Land mit nur einer Handvoll Schiffen: Der Aufschwung in der Schifffahrt ist nach der Studie inzwischen bei den meisten Hamburger Firmen angekommen. Bei mehr als 90 Prozent der Reedereien sind demnach alle Schiffe ausgelastet. Das werde sich kurzfristig auch kaum ändern.
Zeit der Rekorderlöse scheint vorbei
Drei Viertel aller Reederinnen und Reeder rechnen damit, dass das Wachstum auch im kommenden Jahr anhält. Allerdings scheint die Zeit der Rekord-Erlöse vorbei. Noch im Sommer konnten etwa Container-Reedereien das fünf- bis sechsfache der Preise verlangen - verglichen mit der Vor-Coronazeit. Jetzt rechnen die meisten Schiffseignerinnen und -eigner damit, dass die Preise fallen.
Überkapazitäten in der Branche befürchtet
Dazu trägt auch bei, dass viele Reederinnen und Reeder zuletzt so viele neue Frachter und Tanker bestellt haben wie selten zuvor. Das könnte, so die Befürchtung in der Branche, schon bald zu Überkapazitäten führen. In der Vergangenheit war das häufig der Beginn einer Krise.