Stromnetz Hamburg erhöht Investitionen für Energiewende
Hamburgs Stromnetz wird für Wärmepumpen und Elektro-Autos ausgebaut: Das städtische Unternehmen Stromnetz Hamburg GmbH erhöht dafür massiv die Investitionen.
Ist Hamburgs Stromnetz stark genug für all die neuen Wärmepumpen, Elektro-Autos und -Busse? Die Stadt Hamburg investiert Rekordsummen, um das Stromnetz in der Hansestadt fit für die Energiewende zu machen. Für 2022 weist der am Freitag veröffentlichte Geschäftsbericht Investitionen von fast 320 Millionen Euro aus. Das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr und 171 Prozent mehr als noch 2016. Unter dem Strich blieb im vorigen Jahr ein Gewinn von 89,8 Millionen Euro, der an die Hansestadt abgeführt wird.
"Der Hochlauf kommt noch"
Die Nutzung von Strom dürfte wegen der Energiewende drastisch steigen. Im vergangenen Jahr lief es laut Stromnetz glatt, auch weil Industrie, Verbraucherinnen und Verbraucher in Folge des Ukraine-Kriegs acht Prozent Strom einsparten. Doch zur Zukunft sagte Stromnetz-Geschäftsführer Andreas Cerbe: "Der Hochlauf kommt noch - auch bei den Wärmepumpen. Diesen Hochlauf sieht man im Moment noch gar nicht."
Kerstan: Leitungskapazität verdoppeln
Die Energiewende werde nicht an Stromnetz Hamburg scheitern, doch die Leitungskapazität müsse verdoppelt werden, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). Eine Herkulesaufgabe mit Folgen für den Straßenbau: "Wenn wir in der Vergangenheit vielleicht drei bis fünf Kilometer für die Leitungen aufgerissen haben, wird es in den nächsten Jahren sicherlich in die Größenordnung von 30 Kilometern gehen."
Stadt hatte Stromnetz 2014 übernommen
Die Stadt hatte das Stromnetz nach einem Volksentscheid rückwirkend zum 1. Januar 2014 wieder komplett von dem Versorger Vattenfall übernommen und dafür mehr als 610 Millionen Euro gezahlt. Seither seien insgesamt gut 434 Millionen Euro an Gewinnen an die Stadt geflossen