Sprach-Kitas in Hamburg: Gespräche über Fortführung laufen
Für viele Hamburger Kinder ist die Kindertagesstätte der erste Ort, an dem sie mit der deutschen Sprache in Berührung kommen. Allerdings ist weiter unklar, wie es mit der Sprachförderung in Hamburgs Kitas konkret weitergeht.
Stuhl, Tomate, Spielen - bunte Bilder zeigen solche Tätigkeiten oder Gegenstände. Die dazugehörigen Wörter können sich die Kinder auf Knopfdruck vorlesen lassen. Ein Beispiel dafür, wie Kindern in der Elbkinder-Kita im Uffelnsweg auf der Veddel die deutsche Sprache nähergebracht wird. Die Sprachförderung ist ein Schwerpunkt der 2003 gegründeten Kita, in der bis zu 130 Kinder vom Krippen- bis zum Vorschulalter betreut werden.
Stadt hatte Finanzierung vom Bund übernommen
"Sprache ist ein zentraler Schlüssel für die Bildungs- und Chancengerechtigkeit aller Hamburger Kinder. Das gilt umso mehr für Kinder aus Familien, in denen Deutsch nicht als Muttersprache gesprochen wird", sagte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) bei einem Besuch der Kita am Mittwoch. Sprachförderung müsse früh anfangen, betonte Schlotzhauer. Wie genau das Sprachförderprogramm an Hamburgs Kitas ab dem kommenden Jahr aussehen wird, konnte sie aber noch nicht sagen. Das spezielle Förderprogramm des Bundes war im Juni ausgelaufen. Bis zum Jahresende führt die Stadt Hamburg das Programm fort, an dem bislang knapp ein Viertel der Hamburger Kitas beteiligt ist.
Sprachfachkräfte wünschen sich Planungssicherheit
Jetzt warten alle auf das angekündigte Anschlussprogramm. Viele Sprachfachkräfte in den Einrichtungen wünschen sich Planungssicherheit. Es gehe weiter, sagte die Sozialsenatorin am Mittwoch und verwies auf noch laufende Gespräche. Bis Ende September solle feststehen, wie genau das Sprachförderprogramm an Hamburgs Kitas fortgeführt werden soll, versprach Schlotzhauer.
Zwei Programme sollen zusammengeführt werden
Laut der Sozialsenatorin soll das ausgelaufene Bundesprogramm Sprach-Kitas, das bis Jahresende aus Landesmitteln fortgesetzt wird, und das Landesprogramm Kita-Plus zu Beginn des Jahres 2024 in ein gemeinsames Programm überführt werden. "Unser Ziel ist es, ab 2024 das Beste aus beiden Programmen in einem neuen Landesprogramm zusammenzuführen", sagte Schlotzhauer.