Sommerinterview: Kienscherf über vergünstigtes Seniorenticket
Der Hamburger SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Kienscherf hat eine Entlastung von Seniorinnen und Senioren beim Deutschlandticket angekündigt. Im Sommerinterview mit NDR 90,3 und dem Hamburg Journal sprach er über eine mögliche Vergünstigung.
Im Zuge der Mobilitätswende hat die SPD nach dem kostenlosen Deutschlandticket für Schülerinnen und Schüler jetzt auch die Seniorinnen und Senioren fest im Blick. Dabei geht es um die finanzielle Förderung. Kienscherf betonte: "Jetzt ist es tatsächlich so, dass wir sagen, der nächste Schritt muss für die Senioren sein. Das heißt entweder in der nächsten Legislaturperiode reden wir über eine Vergünstigung oder auf der anderen Seite, wenn es teurer werden sollte, dass wir sagen, wir halten diesen Preis für die Senioren in unserer Stadt konstant."
Seniorenticket soll nicht teurer werden
Das Ticket würde dann weiterhin bei 49 Euro liegen, auch wenn der Preis bundesweit zum Jahreswechsel auf 59 Euro angehoben würde. Ab wann Hamburgs Angebot gilt, ist noch unklar. Der SPD-Finanzsenator hat die Unterstützung aber schon abgenickt.
Rund 200.000 Schülerinnen und Schüler mit Wohnsitz in Hamburg können bereits ab Sonntag gratis mit dem Deutschlandticket fahren. Etwa 80 Prozent werden es wohl beantragen. Dafür gibt der Senat im kommenden Jahr rund 99 Millionen Euro aus. Auch Hamburgs Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger sowie Auszubildende bekommen die Fahrkarte billiger.
Kienscherf fordert Messerverbot
Nach dem tödlichen Messerattentat von Solingen hat sich Kienscherf für ein Messerverbot ausgesprochen. Der SPD-Fraktionschef betonte, Hamburg habe in die Innenministerkonferenz Vorschläge für ein Messerverbot eingebracht, nun müsse endlich die Blockadehaltung der FDP auf Bundesebene durchbrochen werden. Auf die Frage, ob ein Messerverbot allein reiche, sagte Kienscherf: "Nein, es geht natürlich insgesamt darum, dass die Sicherheitsbehörden weiter gestärkt werden. Wir in Hamburg arbeiten ja sehr intensiv daran, dass man schaut: Wo gibt es Gefährder? Dass man aber auch guckt, wie kommt man an Jugendliche und an diese Personen letztendlich ran?" Kienscherf ergänzte: "Und es geht um eine geregelte Zuwanderung."
Kienscherf: Elbtower wird keine zweite Elbphilharmonie
Mit Blick auf die Bauruine Elbtower und einer möglichen erneuten Investition des Unternehmers Klaus-Michael Kühne, sagte Kienscherf: "Ich glaube, keiner sperrt sich, Herrn Kühne anzurufen. Wenn er dort (…) weiter investieren möchte, dann ist das gut. Ich rufe ihn auch gerne an, wenn er das entsprechende Signal gibt. Aber es geht eben nicht nach dem Motto, die Stadt muss dann teure Mieten zahlen", so Kienscherf im Sommerinterview mit NDR Hamburg. Und er betonte: "Wichtig ist einfach nur, dass man den Menschen sagt, da sollen jetzt keine Steuergelder verbrannt werden. ... Es wird keine zweite Elbphilharmonie sein."