Schuss durch Wohnungstür der Nachbarin: Sieben Jahre Haft
Weil er durch die Wohnungstür seiner Nachbarin im Stadtteil Niendorf geschossen hat, ist ein Mann am Donnerstag in Hamburg zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht zeigte sich davon überzeugt, dass der 49-Jährige aus einer rechtsradikalen und rassistischen Gesinnung heraus handelte.
Kurz vor der Tat hatte der Angeklagte sich mit dem Handy selbst gefilmt - mit dem Gewehr in der Hand vor der Tür der Nachbarn. Man hört auf dem Film seine Stimme. "Soll ich erst klingeln oder durch die Tür schießen?", fragte er noch. Er schoss durch die Tür.
Nachbarn tyrannisiert
Der Angeklagte war lange Neonazi, das sagte er selbst. Inzwischen habe er sich aber davon distanziert, behauptete er vor Gericht. Das Gericht glaubte ihm das nicht. Die Kammer war davon überzeugt, dass er einfach keine Ausländerinnen und Ausländer im Haus haben wollte. Dann aber zog ein junges Paar mit pakistanischem Familienhintergrund in die Wohnung unter ihm. Nette, ruhige Leute, so sagen es alle Nachbarinnen und Nachbarn. Der Angeklagte aber tyrannisierte die beiden: Tägliche Beschwerden, Anrufe bei der Polizei, rassistische Aushänge im Treppenhaus.
Nur durch Zufall niemand verletzt
Am Abend des 27. Mai dieses Jahres schoss er dann mit einem Gewehr durch die Wohnungstür der Nachbarn. Nur durch Zufall wurde niemand verletzt oder getötet. Bei seiner Verhaftung sagte er zu einer Polizistin: "Schade, dass ich niemanden getroffen habe."