Schifffahrtsbranche in Hamburg braucht dringend Nachwuchs
Die Schifffahrtsbranche in Hamburg und in ganz Norddeutschland braucht dringend mehr Nachwuchs. Die Zahl der Auszubildenden ist im vergangenen Jahr zwar leicht gestiegen, hat aber noch längst nicht das Niveau von vor der Corona-Pandemie erreicht.
Die neuesten Daten des Zentralverbands Deutscher Schiffsmakler in Hamburg zeigen es deutlich: Es droht ein Fachkräftemangel. Etwas mehr als 190 angehende Schifffahrtskaufleute haben 2022 ihre Ausbildung angefangen. In richtig guten Jahren waren es doppelt viele. Das spüre die Branche, sagt Alexander Geissler, Geschäftsführer des Zentralverbands. "Es ist noch Zeit, dagegen zu steuern, aber es wird knapp. Es knarzt und knackt an allen Ecken und Enden."
Jugendliche bevorzugen Studium
Ernüchternd sind auch die Zahlen der Berufsbildungsstelle Seeschifffahrt in Bremen, die für Ausbildungsberufe an Bord zuständig ist. Gerade einmal 102 Auszubildende haben im vergangenen Jahr in Berufen wie Schiffsmechaniker oder Offiziersassistent angefangen. Reedereien konnten ganze Ausbildungsgruppen nicht besetzen. Ein Grund: Viele Jugendliche bevorzugen ein Studium.
Zusammenarbeit bei der Nachwuchswerbung geplant
Die maritime Wirtschaft will deshalb bei der Nachwuchswerbung verstärkt zusammenarbeiten, um mehr junge Menschen von den Zukunftschancen zu überzeugen, die eine Ausbildung in maritimen Berufen bietet.