S6 in Hamburg: Allein Planung kostet 120 Millionen Euro
Der Hamburger Senat investiert 120 Millionen Euro für die S-Bahn nach Lurup und Osdorf. Es handelt sich um reine Planungskosten für die S6. Die Planung soll sechs Jahre dauern.
Noch vor der Sommerpause und den Bezirkswahlen soll die Bürgerschaft das Geld freigeben. Die Neubaustrecke soll acht Kilometer lang sein, eine Tunnelbohrmaschine soll Altona mit dem Osdorfer Born verbinden. Geplant sind fünf Haltestellen: Ruhrstraße, Von-Sauer-Straße, Bahrenfeld Trabrennbahn, Lurup Mitte und Osdorfer Born. Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) lobt seinen Senat: "Er hat 120 Millionen Euro bereitgestellt, was ein wichtiges und klares Bekenntnis für die S6 und in Richtung Lurup und Osdorf ist."
Komplizierte Vorplanungen
Wie viele Jahre oder Jahrzehnte es dauert, bis die S6 dort ankommt, ist unklar. Die Vorplanung musste schon dreimal verändert werden. So lagen dem S-Bahntunnel die Fundamente des Autobahndeckels Altona im Weg, dann muss die Strecke einen weiten Bogen um die künftige Science-City Bahrenfeld machen, weil dort die sensiblen Messinstrumente erschüttert worden wären. Und die S6 braucht eine Einfädelung in den geplanten S-Bahntunnel zwischen Hauptbahnhof Dammtor und Altona.
40.000 Menschen sollen angebunden werden
Die S6 soll 40.000 Menschen erstmals ans Schnellbahnnetz anschließen, darunter auch künftige Beschäftigte und Studierende in der Science-City. Ob es für den Bau Milliarden vom Bund gibt, steht erst 2030 nach den Vorplanungen fest.
Kritik von der Linken
Skeptisch zeigte sich die verkehrspolitische Sprecherin der Linken in der Bürgerschaft, Heike Sudmann. "Seit 50 Jahren warten die Menschen dort auf den versprochenen Schienenanschluss." Doch nun solle erst der Verbindungsbahnentlastungstunnel zwischen dem Hauptbahnhof und dem Kaltenkircher Platz in Altona fertiggestellt werden, bevor die S6 fahren könne. "Und das wird frühestens in 20 Jahren sein, wenn überhaupt."