Rettungsdienst in Hamburg kommt häufig zu spät
Beim Rettungsdienst der Hamburger Feuerwehr läuft es nicht rund. Mehr als 20.000 Mal kamen die Retterinnen und Retter im ersten Quartal dieses Jahres nicht in der vorgegebenen Zeit von maximal acht Minuten am Einsatzort an. Das steht in einer Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der CDU, die NDR 90,3 vorliegt.
Mehr als die Hälfte aller Rettungswagen kam im ersten Quartal dieses Jahres im Bezirk Wandsbek zu spät zum Einsatzort. Rund 3.000 Mal waren die Retterinnen und Retter in Hamburg erst nach mehr als zwölf Minuten da.
Kritik von privatem Rettungsdienstunternehmen
Dennis Gladiator, innenpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, spricht von einer extrem angespannten Situation. Die Hilfsfristen seien nicht aus der Luft gegriffen, sondern dafür da, Leben zu retten. Kritik äußert auch das private Rettungsdienstunternehmen Falck, das seit Jahren die Feuerwehr mit acht Rettungswagen unterstützt. Ab November sollen das nur noch nicht-kommerzielle Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz oder die Malteser übernehmen. Falck sieht die rettungsdienstliche Versorgung der Menschen in Hamburg dadurch gefährdet. Auch, weil das Unternehmen jedes Jahr rund 200 neue Rettungssanitäterinnen und -sanitäter ausbildet. Die würden dann wegfallen.
Zwölf neue Rettungswagen geplant
Die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft spricht dagegen von einem richtigen Schritt, befürchtet aber, dass noch viel mehr Arbeit auf die Hamburger Feuerwehr zukommen könnte. Die Innenbehörde will in diesem Jahr zwölf neue Rettungswagen in Dienst nehmen - und plant, dass alle auch besetzt werden können.