Hamburger Feuerwehr bewältigt Rekordzahl an Einsätzen
Die Hamburger Feuerwehr hat im vergangenen Jahr eine Rekordzahl von mehr als 300.000 Einsätzen bewältigt. Auch extreme Wetterereignisse haben dazu beigetragen.
Neben einem Jubiläumsjahr, in dem die Feuerwehr Hamburg ihr 150-jähriges Bestehen feiern konnte, gab es jede Menge zu tun für die Einsatzkräfte. Die Bilanz des vergangenen Jahres stellten Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD), der kommissarische Leiter der Feuerwehr Hamburg, Branddirektor Jörg Sauermann, und der Landesbereichsführer der Freiwilligen Feuerwehr, Harald Burghart, im Rahmen der Landespressekonferenz im Rathaus am Dienstag vor.
Rund 13 Prozent mehr Einsätze als im Vorjahr
Im Februar 2022 hielten zwei Orkantiefs - "Zeynep" und "Ylenia" - Hamburgs Feuerwehr in Atem. Für jeweils zwei bis drei Tage waren alle verfügbaren Kräfte rund um die Uhr im Einsatz - besonders die Freiwilligen Feuerwehren. Mit solchen Lagen müsse man in Zukunft öfter rechnen, so Grote. Aber auch abseits von Extremereignissen steigt die Zahl der Einsätze. Insgesamt wurden 316.275 Einsätze in der Notfallrettung, im Brandschutz und der technischen Gefahrenabwehr durch die Feuerwehr Hamburg und die Partner im Rettungsdienst abgearbeitet. Dies entspricht einem Anstieg von 12,8 Prozent zum Vorjahr.
26 Großbrände im vergangenen Jahr
12.000 Mal rückten die Retterinnen und Retter zu Brandeinsätzen aus. 26 Mal handelte es sich um Großbrände. Aber insbesondere im Rettungsdienst, der zu einem großen Teil unbemerkt von der Öffentlichkeit bewältigt werde, sei die Hamburger Feuerwehr stark gefordert gewesen. Dabei ginge es oft um Leben oder Tod.
Rund 500.000 Notrufe bei der Feuerwehr
Rund 500.000 Notrufe hat die Feuerwehr im vergangenen Jahr gezählt. Aber wo ein Rettungs- oder Notarztwagen gerufen wurde, ging es oft gar nicht um echte medizinische Notfälle. Ein Arztbesuch hätte häufig auch schon geholfen.
Feuerwehr will Notruf-Fragenkatalog ändern
Deshalb will die Feuerwehr ihren Fragenkatalog für die 112-Anruferinnen und -Anrufer überarbeiten und Bagatellfälle öfter an Ärztinnen und Ärzte weiterleiten. In zwei Jahren soll auch eine neue Leitstelle in Hamburg in Betrieb gehen. Geplant sind außerdem unter anderem neue Feuer- und Rettungswachen in den Stadtteilen Schnelsen und Finkenwerder.
Zahl der Brandtoten konstant
Die Zahl der Brandtoten ist im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. 15 Menschen kamen bei Brandereignissen ums Leben. Sechs von ihnen konnte die Feuerwehr zunächst retten, sie starben aber später im Krankenhaus. Die Feuerwehr stellte auch fest: Immer öfter schalten Menschen ihre Rauchmelder aus oder kleben sie zu. Doch Rauchwarnmelder können Leben retten, aber nur wenn sie funktionieren und regelmäßig geprüft werden.
Zehn Prozent der Feuerwehr-Stellen nicht besetzt
In Hamburg gibt es 3.500 Berufs-Feuerwehrleute und 370 Auszubildende - noch wird der Nachwuchs nicht knapp. Bei den Freiwilligen Wehren sind es gut 3.800 Feuerwehrleute. Aber: Der Andrang ist nicht mehr so groß wie früher. Zehn Prozent der Stellen bei der Feuerwehr sind nicht besetzt. Auch hier droht Fachkräftemangel.