Rekord bei Anträgen auf Einbürgerung in Hamburg

Stand: 29.07.2024 19:37 Uhr

Ende Juni ist das neue Staatsangehörigkeitsgesetz in Kraft getreten. Und das hat auch Auswirkungen auf Hamburg: In der Hansestadt wollen sich aktuell so viele Menschen einbürgern lassen wie noch nie.

Fast 30.000 Anträge auf Einbürgerung liegen momentan beim Amt für Migration. Mit dem reformierten Staatsangehörigkeitsrecht sind jetzt auch doppelte Staatsbürgerschaften leichter möglich. Allein im Juni war die Zahl der Anträge mit 3.000 in Hamburg mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahreszeitraum.

500 Anträge kommen auf jeden Mitarbeiter

Künftige Neubürger und -bürgerinnen müssen aber Geduld mitbringen, derzeit dauern die Verfahren im Schnitt 13 Monate. Laut Behörde hängt die Dauer aber auch davon ab, ob alle Unterlagen vollständig sind. Wie die Antwort des Senats auf eine Anfrage der Fraktion der Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft ergab, gibt es aktuell 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Abteilung für Einbürgerungsangelegenheiten. Eigentlich sollten es 67 sein, aber 13 Stellen sind gerade nicht besetzt. Auf jeden Mitarbeiter oder jede Mitarbeiterin entfallen damit mehr als 500 Anträge.

Offene Stellen sollen ab September besetzt werden

Ab September sollen die offenen Stellen laut Innenbehörde besetzt werden. Und bis Anfang kommenden Jahres sollen noch einmal sieben Mitarbeitende dazukommen. Trotzdem wären es dann immer noch mehr als 400 Anträge, die eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter zu bearbeiten hat. Laut Behörde soll die Zahl der Mitarbeitenden im nächsten Haushalt aber noch einmal steigen. Erleichterung wird laut Behörde aber auch bringen, dass man die Einbürgerung inzwischen auch digital beantragen kann.

Die meisten der Antragsteller und Antragstellerinnen kommen übrigens aus Syrien, Afghanistan, der Türkei und dem Irak.

Weitere Informationen
Ein Buch mit dem Titel "Mein Weg zum Deutschen Pass" liegt auf einem Tisch bei der Einbürgerungsbehörde Neumünster. © NDR

Blick in die Behörden: So läuft eine Einbürgerung ab

Wer sich in Deutschland einbürgern will, braucht Geduld. Das Verfahren dauert, Behörden haben viel zu tun. Auch wegen der Sicherheitsüberprüfungen. (26.07.2024) mehr

Dirk Nockemann, Fraktionsvorsitzender der AfD, spricht in der Hamburgischen Bürgerschaft. © picture alliance / dpa Foto: Marcus Brandt

Hamburgische Bürgerschaft debattiert über schnellere Einbürgerungen

Die AfD ist durch die Berichte über ein Geheimtreffen von Rechtsextremisten unter Druck geraten. In der Bürgerschaft schaltete sie wieder auf Angriff. (31.01.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 29.07.2024 | 18:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Blick aus der Luft auf einen Wald in Hamburg. © Screenshot

Wie geht es dem Hamburger Wald in Zeiten des Klimawandels?

Rund sieben Prozent der Fläche Hamburgs sind von Wald bedeckt. Doch der Klimawandel setzt vielen Bäumen zu. Hamburgs Forstleute reagieren darauf. mehr