Reeder fürchten schlechte Geschäfte bei Wahlsieg Trumps
Wie stellt sich die Schifffahrt für die Zukunft auf? Darum geht es gerade bei der internationalen Welthafenkonferenz in Hamburg. Das ist auch Thema einer Reederstudie der Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC). Die zeigt: Deutsche Reeder rechnen im Falle einer Wiederwahl Donald Trumps als US-Präsident mit negativen Folgen für die Branche.
Unberechenbar und rücksichtslos - so schätzen zahlreiche deutsche Reeder die US-Handelspolitik ein, falls Donald Trump nach der US-Wahl im November wieder im Weißen Haus einzieht. Konkret fürchten viele von ihnen unter anderem, dass sich die USA verstärkt vom Welthandel abschotten könnten. Darüber hinaus glauben einige Befragte, dass die Zölle steigen und dadurch der deutsche Export einbrechen könnte.
Auch Embargos und zusätzliche Handelsbarrieren im Warenaustausch mit China seien nicht ausgeschlossen. Insgesamt sehen laut der PwC-Studie 78 Prozent der Reeder und Reederinnen eher negative Folgen im Falle einer Wiederwahl von Donald Trump, nur 4 Prozent mit eher positiven Folgen.
Aktuell sind Reeder zufrieden mit den Geschäften
Aktuell sehen die Reedereien ihre Lage aber insgesamt als gut an. 86 Prozent von ihnen geben an, dass alle Schiffe unterwegs seien. Im Vorjahr lag der Wert bei 93 Prozent. Drei von vier Unternehmen rechnen damit, dass das weltweite Ladungsvolumen in den kommenden Jahren steigt. Die meisten gehen auch davon aus, dass die Preise für Warentransporte anziehen.
Viele Reedereien umfahren das Rote Meer
Neben einer möglichen Wiederwahl Trumps beschäftigt sich die Studie mit der anhaltenden Krise im Roten Meer. Seit Herbst 2023 attackieren die jemenitischen Huthi Handelsschiffe in der Region, etwa mit Drohnen und Raketen. Auch ein Schiff der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd ist schon unter Beschuss geraten. Laut Studie meiden nahezu alle Reedereien zum Befragungszeitraum im Mai und Juni das Rote Meer. Nur drei von 72 Unternehmen, die üblicherweise das Meer befahren, sind weiterhin dort unterwegs. Die meisten Schifffahrtsunternehmen fahren Umwege.
An der PwC-Studie beteiligten sich 124 Entscheider und Entscheiderinnen der Branche.