Radfahrerin beim Abbiegen überfahren: Geldstrafe für Lkw-Fahrer
Fast ein Jahr ist es her, dass eine 19-jährige Radfahrerin im Hamburger Stadtteil Poppenbüttel von einem Lastwagen überrollt wurde und dabei ums Leben kam. Am Mittwoch verurteilte das Amtsgericht Barmbek den Lkw-Fahrer wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe von 9.000 Euro und einem Monat Fahrverbot.
"Es war eine ganz kurze Unaufmerksamkeit. Aber dieser kleine Moment hat großes Leid über eine Familie gebracht." Mit diesen Worten richtete sich der Amtsrichter an die Angehörigen der getöteten jungen Frau. Einen wirklichen Ausgleich für eine solche Tragödie könne es in einem Strafprozess nicht geben, sagte er zu ihnen. Aber er fügte hinzu: "Das Leben einer jungen Frau wurde beendet. Das ist so schwerwiegend, dass das mit einer Strafe geahndet werden muss."
Lkw-Fahrer übersah Radfahrerin beim Abbiegen
Der Lkw-Fahrer war damals unterwegs zu einer Baustelle. An der Kreuzung Poppenbütteler Weg / Goldröschenweg hielt er an einer Ampel, die Rotlicht zeigte. Als er wieder anfuhr und nach rechts abbog, übersah er die Radfahrerin. Die 19-Jährige wurde von dem Lastwagen überrollt und starb noch am Unfallort. "Ich frage mich jeden Tag, wie mir das passieren konnte", sagte der Fahrer sichtlich mitgenommen vor Gericht.
Der Richter aber ist davon überzeugt, dass der Unfall vermeidbar war. Der Angeklagte hätte beim Rechtsabbiegen noch einmal abbremsen und schauen müssen. Inzwischen gibt es an dem Lkw einen Abbiegeassistenten.