Pilotprojekt: Wie Hamburg die Schulen digitalisiert
Unterricht mit Laptop und Tablet - das ist auch in Hamburg noch längst keine Selbstverständlichkeit. An zwölf Hamburger Schulen aber ist digitaler Unterricht seit diesem Schuljahr inzwischen Alltag. Dort haben alle Schülerinnen und Schüler ein Tablet, mit dem sie arbeiten und lernen.
Schülerinnen und Schüler schauen sich digital in London um und beschreiben, wie man am besten von A nach B kommt. Oder sie nehmen auf ihren Ipads eine Kalendergeschichte von Johann Peter Hebel auf. Das sind nur zwei Unterrichts-Beispiele aus sechsten und siebten Klassen, die sich Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Montag in der Lessing-Schule im Stadtteil Wilstorf angeschaut hat.
Tablets von der Schule gestellt
Die Stadtteilschule gehört zu den ersten Schulen in Hamburg, in der alle Schülerinnen und Schüler ein Tablet haben - gestellt von der Schule. Das Modellprojekt soll dabei helfen herauszufinden, wie die Geräte am Sinnvollsten im Unterricht eingesetzt werden können und wie Digitalisierung mit Leben gefüllt werden kann. Die Pädagoginnen und Pädagogen sollen mehr Zeit für zusätzliche Fortbildungen und Konzeptarbeit bekommen. In den Projektschulen gibt es zudem flächendeckendes W-Lan sowie gemeinsame Kommunikations- und Lernplattformen. Erst einmal ist das Projekt auf zwei Jahre begrenzt.
Hamburg laut Schulbehörde bei Digitalisierung mit vorn dabei
Hamburg liegt nach Angaben der Schulbehörde bei der Digitalisierung der Schulen auf Platz zwei in Deutschland - hinter Spitzenreiter Bremen. Schon jetzt seien in Hamburg alle staatlichen Schulen in nahezu allen Unterrichtsräumen mit W-Lan ausgestattet, sagte Schulsenator Rabe. "10.500 der knapp 12.000 Unterrichtsräume verfügen zusätzlich über digitale Tafeln. Über 100.000 Computer, Notebooks und Tablets stehen den 240.000 Hamburger Schülerinnen und Schülern zur Verfügung."
Insgesamt zwölf Schulen bei Pilotprojekt dabei
Bei den Projektschulen handelt es sich um sechs Grundschulen, vier Stadtteilschulen und zwei Gymnasien, verteilt über alle Bezirke und Sozialindizes. Sie sollen über ein leistungsfähiges flächendeckendes WLAN in allen Unterrichtsräumen verfügen und je nach Schulgröße zusätzliche Lehrer- und Lehrerinnenstunden erhalten.
Informatik wird Pflichtfach
In Hamburg wird Informatik vom Schuljahr 2025/26 an als neues Pflichtfach in allen Stadtteilschulen und Gymnasien fest im Stundenplan verankert. An den Pilotschulen soll es damit schon ein Jahr früher losgehen.