Paloma-Viertel auf St. Pauli: Noch keine Bauanträge eingereicht
Der Bau des Paloma-Viertels auf St. Pauli lässt weiter auf sich warten. Nach Informationen von NDR 90,3 ist jetzt aber wieder Bewegung in dem Projekt, auch wenn noch keine Bauanträge eingereicht wurden.
Gerüchte um einen möglichen Verkauf des ehemaligen Geländes der Esso-Häuser gibt es immer wieder - auch, weil die Besitzerin, die Bayerische Hausbau sie nie ganz ausräumt. "Dass für uns alle Optionen denkbar sind - ist grundsätzlich unser Geschäftsgebaren: Wir prüfen dies bei all unseren Projekten und Objekten", heißt es dazu.
Stadt müsste Verkauf zustimmen
Einfach verkaufen geht aber nicht: Im städtebaulichen Vertrag mit der Stadtteil-Initiative und dem Bezirk Mitte steht, dass die Stadt zustimmen müsste und außerdem ein Vorkaufsrecht hätte.
Investor: Projekt wird vorangetrieben
Laut Investor wird das Projekt derzeit auch weiter vorangetrieben. Demnach laufen Gespräche mit potenziellen Hotel- und Supermarkt-Mietern - und mit einem Betreiber für die geplante Kletterwand sollen sie fast abgeschlossen sein. Allerdings: Bauanträge hat die Bayerische Haus für das Paloma-Viertel noch nicht eingereicht, teilte das Bezirksamt Mitte mit. "Wir stehen jedoch mit der Bayerischen Hausbau in gutem konstruktivem Austausch und haben die Information erhalten, dass diese derzeit die Bauantragspläne überarbeitet und auf den aktuellen Stand der derzeitigen Gesetzeslage bringt", sagte eine Behördensprecherin dazu.
Bezirksamt: Sehr komplexes Vorhaben
Beide Seiten würden wollen, dass das Projekt weiter vorangeht. Es handele sich jedoch um ein sehr komplexes Vorhaben, das vielerlei Herausforderungen mit sich bringe, wie beispielsweise die Rückkehr des Clubs Molotow, so das Bezirksamt Mitte.
Gewerbetreibende und Musikclub sollen zurückkehren können
Nach derzeitigem Stand können nicht nur der Musikclub, sondern auch alle ehemaligen Gewerbetreibenden nach Abschluss des Neubaus wieder ins Paloma-Viertel zurückkehren - wenn sie wollen. Eine entsprechende Option habe die Bauherrin den Geschäften angeboten.
Areal liegt seit 2014 brach
Auf einer Fläche von rund 6.000 Quadratmetern sollen rund 200 neue Wohnungen entstehen, davon mehr als 60 Prozent öffentlich geförderte Mietwohnungen und Baugemeinschaften, Gewerbe, Einzelhandel und Kiez-Clubs. Wann mit dem Bau begonnen werden kann, stehe jedoch noch nicht fest. Bis ein Bauantrag genehmigt wird, vergehen in der Regel noch einmal Monate. Seit 2014 wird bereits um die Ausgestaltung des neuen Quartiers gerungen, das in jeder Hinsicht zum weltberühmten Kiez passen soll.