Neuer Hamburger Elbtunnel für Züge kommt nicht zustande
Die Idee eines Bahntunnels unter der Elbe im Westen Hamburgs ist aus Kostengründen gescheitert. Im Verkehrsausschuss veröffentlichte die Universität Harburg am Donnerstagabend dazu ein Gutachten.
Demnach würde die sogenannte Westquerung drei bis fünf Milliarden Euro kosten und nicht genug Fahrgäste anlocken. Damit ist der Traum vieler Menschen aus dem Hamburger Süden geplatzt, bei Störungen der Elbbrücken-S-Bahn an einer anderen Stelle über die Elbe zu kommen.
14 Varianten des Bahn-Elbtunnels geplant
Prof. Karsten Gertz, Leiter des Instituts für Verkehrsplanung und Logistik der Universität Harburg, hat 14 Varianten des Bahn-Elbtunnels geprüft, bei Finkenwerder oder beim Köhlbrand. Das Ergebnis: "Die Kosten sind sehr hoch. Es gibt auch einen Nutzen, aber damit ist das Nutzen-Kosten-Verhältnis leider nicht gut genug, dass eine Realisierung realistisch ist", so Gertz.
Kosten-Nutzen-Faktor nicht erreicht
Der Bund fordere einen Kosten-Nutzen-Faktor von 1. Der Bahntunnel kommt nur auf 0,3. Er würde bis zu fünf Milliarden Euro kosten, weil Züge keine starken Steigungen schaffen, was lange Tunnel erfordere, sagte Projektkoordinator Matthias Grote NDR 90,3. "Wir bewegen uns da zwischen 10 und 17 Kilometern, die der Tunnel dann haben müsste."
Dennoch wollen einige Bürgerschaftsabgeordnete von Linken und Grünen die Tunnelidee nicht aufgeben - doch ohne Chance auf Finanzierung.