Naturschützer und Landwirte in Hamburg schieben Projekte an
Naturschützer und Landwirte - da gibt es manchmal harte Konflikte, wie die Bauernproteste zu Jahresbeginn gezeigt haben. In Hamburg wird im Rahmen eines Dialogs nach gemeinsamen Lösungen gesucht. Jetzt gibt es erste Ergebnisse.
Heißt es Pflanzenschutzmittel oder Pestizid? Schon die Wortwahl hat am Anfang für Streit gesorgt. Zweieinhalb Jahre später ist Hamburgs Bauernverbandspräsident Martin Lüdeke von dem Dialog überzeugt: "Das ist der einzige Weg, dass man miteinander über die gemeinsamen Dinge spricht und irgendwo sich vielleicht auch mal ein bisschen zurücknimmt." Das gelte natürlich für beide Seiten, sagt auch Gisela Bertram vom BUND. Denn in einer Metropole kämpfen Landwirtinnen und Landwirte sowie Naturschützerinnen und Naturschützer um Flächen. Ein gemeinsames Ziel ist es, den Flächenfraß zu stoppen. Bertram: "Und da finde ich es wichtig, dass wir gesagt haben, wir müssen die Stadt in die Pflicht nehmen - und das tun wir auch."
Verständigung auf 17 gemeinsame Projekte
Neubau auf der grünen Wiese will auch Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) eigentlich nicht. Trotzdem verteidigt er Projekte wie den neuen Stadtteil Oberbillwerder, denn auch der Wohnungsbau sei dringlich. Am Runden Tisch haben sich in Hamburg Vertreterinnen und Vertreter von Naturschutz und Landwirtschaft jetzt auf 17 gemeinsame Projekte verständigt - vom Kibitz-Schutz bis zur Renaturierung von Moorflächen.