Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen streiken im Hafen. © picture alliance / dpa Foto: Christian Charisius
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AUDIO: Neues Tarifangebot für Hafenbeschäftigte (1 Min)

Nach Warnstreiks im Norden: Neues Angebot an Hafenarbeiter

Stand: 13.07.2024 18:36 Uhr

Nach mehreren Warnstreiks in den norddeutschen Häfen kommt Bewegung in den Tarifstreit: Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) hat den rund 11.000 Hafenbeschäftigten ein Angebot vorgelegt.

Es umfasse zwei Optionen mit unterschiedlichen Laufzeiten mit jeweils einer deutlichen Reallohnsteigerung, teilte der Verband am Sonnabend mit. Die Gewerkschaft ver.di kündigte an, das Angebot nun ihren Mitgliedern zur Abstimmung vorzulegen.

Mehrere Warnstreiks in norddeutschen Häfen

Zwei Tage lang hatten ZDS und ver.di in Bremen um die Bezahlung der Beschäftigten aus Hamburg, Bremen und Niedersachsen gerungen. Es war bereits die vierte Verhandlungsrunde in dem Tarifstreit. Zuvor hatten mehrere Warnstreiks den Umschlag in den Häfen von Hamburg, Bremerhaven, Bremen, Wilhelmshaven, Emden und Brake teilweise lahmgelegt. Hunderte Beschäftigte hatten sich daran beteiligt.

ZDS bietet zwei Alternativen an

Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di bietet der ZDS jetzt einen Inflationsausgleich von 1.000 Euro und eine Erhöhung der Stundenlöhne ab Januar um 0,95 Euro an - bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Alternativ könne sich der Verband bei einer Laufzeit von 16 Monaten einen Inflationsausgleich von 1.400 Euro und eine Erhöhung der Stundenlöhne um 1,15 Euro vorstellen. In beiden Fällen sollen die Beschäftigten zudem höhere Schichtzulagen und 480 Euro mehr Urlaubsgeld erhalten. Das Angebot sei in seiner Höhe "an der Grenze der Belastbarkeit und stellt die Seehafenbetriebe wirtschaftlich vor erhebliche Herausforderungen", so der ZDS.

Ver.di: Angebot unter den Erwartungen

Von Ver.di hieß es dagegen, das Angebot bleibe hinter den Erwartungen zurück. Die Gewerkschaft forderte für die Beschäftigten rückwirkend zum 1. Juni unter anderem eine Erhöhung der Stundenlöhne um drei Euro sowie eine entsprechende Anhebung der Schichtzuschläge. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Einige Forderungen habe der ZDS jedoch aufgegriffen - zum Beispiel die Erhöhung der Schichtzuschläge.

Entscheidung Mitte August

Jetzt sollen die ver.di-Mitglieder sich selbst eine Meinung bilden und über das Angebot abstimmen. Anschließend werde die Bundestarifkommission auf ihrer Sitzung am 22. und 23. August entscheiden, wie es weitergehen soll.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 13.07.2024 | 15:00 Uhr

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