Warnstreik im Hamburger Hafen: Mehrere Terminals betroffen
Im Hamburger Hafen haben am Freitag Tausende Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. Hintergrund des Warnstreiks ist der laufende Tarifstreit. Seit der Nacht zum Sonnabend arbeiten die Beschäftigten wieder.
"Wir sind Hafen, wir sind Tarif": Unter diesem Motto rief die Gewerkschaft ver.di zum Warnstreik auf. Ein Gewerkschaftssprecher sagte, die Beteiligung sei hoch und der Betrieb in vielen Arbeitsbereichen des Hafens erheblich eingeschränkt.
HHLA will nach Streikende Rückstau aufholen
Alle Containerbrücken hochgeklappt, keine Box, die aufs Schiff geladen oder an Land geholt wurde: Mehrere Großcontainerschiffe und zahlreiche kleinere Frachter an den Terminals von HHLA und Eurogate waren von dem Warnstreik betroffen. Die HHLA hatte die Speditionen vorab darüber informiert, dass während des Streiks auch keine Boxen mit Lastwagen angeliefert werden können. Jetzt will die HHLA versuchen, nach Streikende den Rückstau aufzuholen, möglicherweise durch zusätzliche Schichten über das Wochenende.
Es geht um rund 6.000 Beschäftigte in Hamburg
"Macht Lärm, Stimmung und deutlich, wer der Hafen ist", hieß es im Streikaufruf. Nach Angaben von ver.di sind etwa 6.000 Beschäftigte des Hamburger Hafens von der Tarifrunde betroffen.
Nächster Warnstreik in Bremerhaven
In der zweiten Verhandlungsrunde um einen neuen Tarifabschluss für die insgesamt rund 11.000 Beschäftigten hatten die Arbeitgeber am Donnerstag 2,5 Prozent mehr Lohn angeboten, mindestens aber 60 Cent pro Stunde mehr. Ver.di verlangt für die Beschäftigten bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten unter anderem eine Erhöhung der Stundenlöhne um drei Euro rückwirkend zum 1. Juni sowie eine entsprechende Anhebung der Schichtzuschläge. Am kommenden Mittwoch hat die Gewerkschaft nun die Beschäftigten in Bremerhaven zum Warnstreik aufgerufen. In anderthalb Wochen soll in Hamburg die dritte Verhandlungsrunde starten.