Nach Streik-Absage: Bahnverkehr läuft "weitgehend normal"
Nach der Absage des geplanten 50-stündigen Warnstreikes bei der Bahn ist der Regional- und Fernverkehr in Hamburg weitestgehend planmäßig angelaufen. Das sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Montagmorgen.
"Am Wochenende wurden viele Mitarbeiter kurzfristig kontaktiert, um so viele Schichten wie möglich zu besetzen", erklärte sie. Im Fernverkehr seien derzeit rund 90 Prozent der geplanten Züge unterwegs. Der Regional- und S-Bahn-Verkehr laufe weitgehend ohne streikbedingte Einschränkungen. Am Wochenende hatte die Bahn noch damit gerechnet, dass am Montag etwa ein Drittel der geplanten Fernzüge nicht verkehren werde.
Ab Dienstag soll Fernverkehr wieder komplett normal laufen
Gebietsweise könne es trotzdem zu Ausfällen kommen. Passagierinnen und Passagiere werden gebeten, sich vor Reiseantritt über die üblichen Kanäle über ihre Fahrten zu informieren. Ab Dienstag soll der Fern- und Regionalverkehr dann wieder komplett normal laufen.
Mehr Ausfälle bei privaten Bahn-Unternehmen
Deutlich mehr Züge fielen hingegen am Montagvormittag im Regionalverkehr der privaten Bahn-Unternehmen aus, weil das Personal in Werkstätten und Reinigungsbetrieben fehlte. Betroffen waren dadurch viele Pendler im Hamburger Umland.
Zugbindung fällt bis Dienstag weg
Um den Reisenden entgegenzukommen, hatte die Bahn die Zugbindung für ICE- und IC-Fahrten zwischen Sonntag und Dienstag aufgehoben. Sollten für Montag oder Dienstag gebuchte Züge komplett ausfallen, gelten zudem die üblichen Fahrgastrechte - diese erlauben unter anderem, die Fahrt später nachzuholen. Bis zum 11. Mai gebuchte Fahrkarten des Fernverkehrs für die Reisetage 14. bis 16. Mai können sich Kundinnen und Kunden auch erstatten lassen. Die Himmelfahrtswoche zählt laut Bahn in jedem Jahr zu einer der reisestärksten Wochen des Jahres.
50-stündiger Warnstreik am Sonnabend abgesagt
Der von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ausgerufene 50-stündige Warnstreik sollte am Sonntag um 22 Uhr beginnen und am Dienstag um 24 Uhr enden. Die EVG hatte den geplanten Ausstand am Sonnabend überraschend abgesagt. Zuvor hatte es im Tarifkonflikt mit der Bahn unter Vermittlung des Arbeitsgerichts Frankfurt am Main eine Verständigung gegeben, die nun Grundlage weiterer Tarifverhandlungen sein wird. Die Tarifrunde betrifft 230.000 Beschäftigte, 180.000 davon arbeiten bei der Deutschen Bahn.