Nach Merz-Votum mit der AfD: Hamburger Parteien erkennen Zulauf
Nach dem ersten mehrheitlich mit Hilfe der AfD gefassten Bundestagsbeschluss engagieren sich mehr Menschen in Hamburg in politischen Parteien. Zu dem Ergebnis kam eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Deutliche Zuwächse hat demnach die Linke in Hamburg. Nach eigenen Angaben verzeichnet die Partei in der Hansestadt seit der vergangenen Woche und den Bundestagsdebatten sehr viele Eintritte und hat jetzt mit 3.200 rund doppelt so viele Mitglieder wie vor einem Jahr. Bereits seit der Trennung von Sahra Wagenknecht habe es täglich durchschnittlich rund 30 Neueintritte gegeben, sagte ein Sprecher.
SPD zählt viele Neueintritte
Die SPD verzeichnet nach eigenen Angaben seit einer Woche einen hohen zweistelligen Bereich von Neueintritten. "Da die Gründe nicht abgefragt werden, lässt sich nur vermuten, dass das mit dieser in der Tat historischen Bundestagswoche zusammenhängt", sagte ein Sprecher. Zu Beginn des Jahres kam die SPD auf fast 10.400 Mitglieder.
Bei den Hamburger Grünen ist die Zahl nach eigenen Angaben seit Jahresbeginn um fast 450 auf über 6.050 gestiegen. Ob die Zunahme etwas mit der jüngsten Bundestagsdebatte zu tun hat, ist unklar. Allerdings gebe es aktuell 370 Mitgliedsanträge.
CDU hat 40 neue Mitglieder seit letzter Woche
Bei der CDU, die nach dem Vorstoß von Parteichef Friedrich Merz viel Kritik einstecken musste, gibt es in Hamburg auch mehr Parteienintritte. Nach Angaben eines Parteisprechers verzeichnete die CDU in der Hansestadt seit der vergangenen Woche 40 neue Mitglieder und fünf Austritte. Insgesamt habe die Partei in Hamburg mehr als 6.000 Mitglieder.
Die AfD spricht von einem positiven Trend mit gegenwärtig 530 Mitgliedern und 100 offenen Anträgen zum Eintritt, die noch geprüft würden. Laut einem Sprecher seien die Aufnahmeverfahren streng und zeitintensiv und es ließen sich kaum Rückschlüsse auf aktuelle Ereignisse ziehen.
FDP-Zahlen nahezu unverändert
Bei der FDP in Hamburg ist die Zahl mit rund 2.000 Mitgliedern nahezu unverändert. Ein Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, seit dem Beschluss habe es 16 Austritte und 7 Eintritte gegeben.
Hamburg wählt am 2. März eine neue Bürgerschaft - eine Woche nach der Bundestagswahl.